Alarm im Ozean: Kommerzieller Tiefseebergbau bedroht millionen Leben!

Tiefseeboden, Weltmeer - Die Tiefsee, die sich bis zu 11.000 Meter unter der Wasseroberfläche erstreckt, stellt den größten Lebensraum der Erde dar und macht mehr als 90 Prozent der Meere aus. Bislang ist jedoch nur ein Bruchteil dieser faszinierenden Umgebung erforscht. Lange Zeit herrschte die Annahme, dass ein Leben in der Tiefsee nicht möglich sei. Diese Vorstellungen stehen jedoch in starkem Kontrast zu den jüngsten Entwicklungen im Bereich des Tiefseebergbaus, die die Ökosysteme dieser Gebiete akut gefährden könnten, wie Schwäbische.de berichtet.
Der kommerzielle Tiefseebergbau ist derzeit grundsätzlich verboten, allerdings hat die Regierung unter US-Präsident Trump angeordnet, Genehmigungen für den Abbau von Rohstoffen am Meeresboden zu beschleunigen. Ein besonders brisantes Detail: Die USA haben den globalen Vertrag von 1994, der diesen Abbau verbietet, nicht unterzeichnet. Dies könnte weitreichende Konsequenzen für Millionen von Meereslebewesen haben und die empfindlichen Tiefseeökosysteme gefährden.
Rohstoffe und ihre Bedeutung
Die Tiefsee birgt wertvolle Rohstoffe wie Mangan, Kobalt, Kupfer und Nickel. Diese Materialien sind entscheidend für die Herstellung von Batterien, insbesondere für Elektroautos. In den letzten fünf Jahren hat der Abbau von mineralischen Rohstoffen am Tiefseeboden an Bedeutung gewonnen, was durch den steigenden Bedarf an Rohstoffen für die Energiewende bedingt ist, wie Umweltbundesamt.de hinzufügt.
Die bedeutendsten Rohstofftypen des Tiefseebergbaus umfassen Manganknollen, kobaltreiche Eisen- und Mangankrusten sowie Massivsulfide. Die Vorkommen sind in Tiefen von 2.000 bis 6.000 Metern zu finden, häufig an Hängen von Seebergen oder auf Mittelozeanischen Rücken. Trotz ihrer wirtschaftlichen Verlockung sind die Ökosysteme am Tiefseeboden extrem empfindlich und jegliche Eingriffe könnten irreversible Schäden verursachen.
Risiken und Vorschriften
Das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (SRÜ) erklärt den Tiefseeboden und die darin befindlichen Ressourcen zum „Gemeinsamen Erbe der Menschheit“. Es verbietet Staaten, Hoheitsrechte über diese Gebiete zu erheben, und fordert von der Internationalen Meeresbehörde (IMB), Regeln für die Erkundung und den Abbau aufzustellen. Dabei ist es entscheidend, negative Effekte auf die Meeresumwelt zu vermeiden und die Erlöse gerecht zu verteilen.
Aktuell hat die IMB 31 Erkundungsverträge geschlossen, jedoch stehen Abbauvorhaben noch in der Schwebe. Die ersten Genehmigungen könnten erst in fünf bis zehn Jahren erteilt werden. Diese Unsicherheiten für die Industrie stehen im Kontrast zu den voranschreitenden Anfragen nach Rohstoffen, die teuer und ökologisch schädlich sein könnten. Dadurch wird die Notwendigkeit von strengen Umweltstandards unterstrichen, um die Biodiversität und Langlebigkeit der Tiefsee-Ökosysteme zu schützen.
Der Tiefseebergbau könnte wirtschaftlich lukrativ sein, doch die Konkurrenz mit landseitigen Rohstoffen und die absehbaren Umweltauswirkungen müssen ebenfalls in Betracht gezogen werden. Das Wissen über die Tiefsee-Ökosysteme ist begrenzt, was die anhaltenden Diskussionen um die rechtlichen Rahmenbedingungen und die ökologischen Standards für Abbauvorhaben zusätzlich erschwert. Die aktuelle Situation erfordert eine sorgfältige Abwägung zwischen wirtschaftlichem Interesse und dem Schutz eines der letzten unberührten Lebensräume unseres Planeten.
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Ort | Tiefseeboden, Weltmeer |
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