Deflation zieht sich durch Chinas Wirtschaft – Konsum kommt kaum in Fahrt!

China - Chinas Wirtschaft steht unter einem erheblichen Deflationsdruck, der sich zunehmend bemerkbar macht. Im März 2025 sanken die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, eine Entwicklung, die von vielen Analysten nicht erwartet wurde. Vielmehr waren die Prognosen einer Stabilität der Preise ausgegangen. Diese unerwartete Kehrtwende folgt auf einen noch stärkeren Rückgang der Preise im Februar, der den stärksten Rückgang der Verbraucherpreise seit über 14 Jahren markiert, wie geopoliticalfutures.com feststellt.

Ursachen für den Rückgang der Preise sind vor allem die Ernte von mehr frischen Lebensmitteln aufgrund milderer Wetterbedingungen sowie ein sinkender Ölpreis. Laut der ING-Bank-Analystin Lynn Song hat der Preisindex jedoch die Null-Grenze nicht überschritten. Die Folge dieser Deflationsspirale ist nicht nur ein Anstieg der Kaufkraft der Verbraucher, sondern auch langfristige wirtschaftliche Risiken für das Land, da Deflation als schädlich für das Wirtschaftswachstum angesehen wird. Analysten sehen das signifikante Risiko einer anhaltenden Deflation in China, da zahlreiche Herausforderungen bestehen, die das Wirtschaftswachstum bremsen.

Herausforderungen für Chinas Wirtschaft

  • Immobilienkrise
  • Rückgang des Aktienmarktes
  • Verlust des Investorenvertrauens
  • Schwächere Exporte
  • Niedrige Verbrauchernachfrage

Diese Probleme werden durch die schwache Inlandsnachfrage verstärkt, was die chinesische Regierung dazu veranlasst, Maßnahmen zur Ankurbelung des Konsums zu ergreifen. Dazu gehören Programme, die den Eintausch alter Geräte oder Autos fördern. Lynn Song unterstreicht jedoch, dass diese Subventionen durch Rabatte wenig zur tatsächlichen Erhöhung des Preisniveaus beitragen werden.

Globale Auswirkungen der Deflation

Die Deflation in China hat nicht nur lokale, sondern auch globale Auswirkungen. Laut jpmorgan.com könnte sie zur globalen Disinflation beitragen, indem sie die Importpreise für Handelspartner senkt. Schätzungen deuten darauf hin, dass die globale Kerninflation in der zweiten Jahreshälfte 2023 um 70 Basispunkte zurückgehen könnte.

Darüber hinaus könnte Chinas Deflation eine Beschleunigung der Zinssenkungen in Schwellenländern nach sich ziehen, die stark von chinesischen Waren abhängig sind. Dies könnte in einigen Regionen die Inflation dämpfen, birgt jedoch auch breitere wirtschaftliche Herausforderungen und Bedenken über Wettbewerbsnachteile für westliche Länder, die sich mit den günstigeren Exporten aus China auseinandersetzen müssen.

Insgesamt zeigt sich, dass Chinas wirtschaftliche Probleme, einschließlich eines Überangebots und unzureichender Nachfrage, nicht nur die nationale Wirtschaft belasten, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf die globale Wirtschaftslandschaft haben können. Es bleibt abzuwarten, wie die chinesische Regierung auf diese Herausforderungen reagieren wird und ob die angestrebten Maßnahmen zur Stabilisierung der Preise tatsächlich wirksam sind.

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Vorfall Sonstiges
Ort China
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