M23-Rebellen erobern Goma: DR Kongo in der größten Krise!

Die M23-Rebellen haben Goma in der Demokratischen Republik Kongo eingenommen, unterstützt von Ruanda. Der Konflikt eskaliert.
Die M23-Rebellen haben Goma in der Demokratischen Republik Kongo eingenommen, unterstützt von Ruanda. Der Konflikt eskaliert. (Symbolbild/NAG Archiv)

Goma, Demokratische Republik Kongo - Die Situation in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) hat sich dramatisch verschlechtert, nachdem die M23-Rebellen die Kontrolle über Goma, die größte Stadt im Osten des Landes, übernommen haben. Berichten zufolge sollen die Straßen mit Leichen bedeckt sein, während die Krankenhäuser mit Verletzten überlastet sind. Der Konflikt, der tiefere Wurzeln in den Spannungen zwischen Ruanda und der DRC hat, wird von vielen als Kriegserklärung Ruandas an das kongolesische Volk betrachtet. Die M23-Gruppe, die stark von Ruanda unterstützt wird, hat seit Ende 2021 an Stärke gewonnen und kontrolliert mittlerweile Teile der Provinz Nord-Kivu.Al Jazeera berichtet, dass diese militärischen Aggressionen nicht nur die Stabilität in der DRC gefährden, sondern auch die Ängste vor einem größeren regionalen Konflikt schüren.

Infolge der Offensive von M23 sind bis zu 400.000 Menschen aus ihren Heimatorten im Osten des Kongos geflohen. Die humanitäre Lage ist alarmierend, da viele Menschen in die überfüllte Stadt Goma strömen. Lokale Behörden und Organisationen warnen, dass diese Krise zu massiven Verwerfungen führen könnte, insbesondere wenn die Kämpfe weiter eskalieren. Die M23 wird von den Vereinten Nationen und den Vereinigten Staaten als von der ruandischen Regierung finanziert und geleitet angesehen, wobei Ruanda jegliche direkte Beteiligung an den Rebellen bestreitet.The New York Times hebt hervor, dass die ethnische Zugehörigkeit der M23-Kämpfer überwiegend zur Tutsi-Gruppe gehört, was Parallelen zu den Führern Ruandas aufwirft.

Die Wurzeln des Konflikts

Die Wurzeln des Konflikts reichen bis zum Völkermord in Ruanda im Jahr 1994 zurück, der gravierende Auswirkungen auf die DRC hatte. Nach dem Machtwechsel in Ruanda übernahmen die Tutsi-geführten Kräfte auch im Kongo Einfluss, was zu jahrzehntelangen Kämpfen führte. Die kongolesische Regierung unter Präsident Félix Tshisekedi, der im Januar 2019 an die Macht kam, hat seither versucht, den inneren Frieden zu wahren und die Beziehungen zu den Nachbarländern zu verbessern. Auch die Mitgliedschaft in der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) wurde angestrebt, doch die Spannungen mit Ruanda haben sich infolge der militärischen Unterstützung für die M23 stark verschärft.bpb erklärt, dass die Herausforderungen für Tshisekedi enorm sind, da die Sicherheitslage im Osten des Landes weiterhin angespannt bleibt.

Die Präsenz von bis zu 4.000 ruandischen Soldaten im Kongo, die als illegal angesehen wird, trägt zur Instabilität bei. Auch die schwache wirtschaftliche Lage und die allgegenwärtige Korruption führen dazu, dass viele Menschen für bewaffnete Konflikte anfällig sind. Landstreitigkeiten und ethnische Spannungen, insbesondere zwischen den Banyamulenge und anderen Gruppen, werden als häufige Konfliktursachen identifiziert. Inmitten dieser Unsicherheit bleibt die Situation in der DRC angespannt, und eine Lösung des Konflikts scheint in weiter Ferne zu liegen.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit wachsender Besorgnis. Während die UN-Mission MONUSCO seit 1999 zur Stabilisierung des Landes entsandt wurde, wurden die Erwartungen an die Mission bislang nicht erfüllt. Ein Abzug der UN-Friedensmission findet nur langsam statt, und die kongolesischen Sicherheitskräfte sind oft nicht in der Lage, die benötigte Sicherheit zu gewährleisten, was die Nöte der Zivilbevölkerung weiter verschärft.

Details
Ort Goma, Demokratische Republik Kongo
Quellen