Müller kritisiert Franziskus: China-Umgang als Verrat am Glauben!

Sixtinische Kapelle, Vatikanstadt, Italien - Der Tod von Papst Franziskus hat eine Welle von Diskussionen über die zukünftige Richtung der katholischen Kirche ausgelöst. Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat scharfe Kritik an der Beziehung des verstorbenen Papstes zu China geäußert und erwartet von seinem Nachfolger, den Dialog mit dem kommunistischen Land zu überdenken. Diese Bedenken kommen im Hinblick auf ein geheimes Abkommen, das Papst Franziskus 2018 über die Ernennung von Bischöfen mit China unterzeichnet hatte. Der Inhalt dieses Abkommens bleibt unbekannt, doch es gilt als umstritten, da es sowohl die Anerkennung durch Rom als auch die Zustimmung der chinesischen Regierung erfordert, was Müller als potenziellen Einfluss atheistischer Kommunisten auf die katholische Lehre interpretiert.

Müller, der 2014 von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt wurde und zuvor Präfekt der Glaubenskongregation war, betont, dass die Grundsätze des Glaubens nicht verraten werden dürfen. Die Beisetzung von Papst Franziskus steht für diesen Samstag an, jedoch bleibt ungewiss, ob Gäste aus China an dem Ereignis teilnehmen werden. Historiker René Schlott hebt hervor, dass die Anwesenheit Taiwans in diesem Kontext möglicherweise die chinesische Beteiligung beeinflussen könnte.

Konklave und mögliche Nachfolger

Das Konklave zur Wahl des neuen Papstes wird voraussichtlich Anfang Mai in der Sixtinischen Kapelle beginnen. Es stehen 135 wahlberechtigte Kardinäle unter 80 Jahren zur Verfügung, wobei zwei aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht teilnehmen können. Vor den Wahlen sind Generalversammlungen geplant, um organisatorische Fragen und das gewünschte Profil des neuen Papstes zu diskutieren. Müller hebt zudem die Notwendigkeit hervor, auch den Dialog mit dem Islam zu überprüfen und warnt vor einem Relativismus in der katholischen Lehre.

Kardinal Pietro Parolin, der als vatikanischer Staatssekretär bekannt ist und die Wahlversammlungen leiten wird, gilt selbst als möglicher Papstkandidat. Der Ausgang des Konklaves könnte einige Überraschungen bereithalten. Eine Analyse von Rai News zeigt, dass es zwar keine offiziellen Kandidaten und keinen Wahlkampf gibt, jedoch einige Kardinäle als „Papabile“ gelten.

  • Matteo Zuppi: Erzbischof von Bologna und Präsident der italienischen Bischofskonferenz, bekannt für diplomatisches Geschick und Friedensbemühungen.
  • Pietro Parolin: Vatikanischer Staatssekretär, 70 Jahre alt, der Schwierigkeiten haben könnte, wenn ein radikaler Kurswechsel gewünscht ist.
  • Pierbattista Pizzaballa: Patriarch von Jerusalem, geachtet für seine diplomatischen Bemühungen im Nahen Osten.
  • Peter Erdö: Erzbischof von Budapest, von konservativen Kardinälen favorisiert.
  • Kardinal Luis Antonio Tagle: Möglicher erster asiatischer Papst mit vorheriger „Papabile“-Kandidatur vor dem Konklave 2013.
  • Kardinal Fridolin Ambongo Besungu: Könnte der erste afrikanische Papst werden, hat frühere Aussagen von Papst Franziskus im afrikanischen Kontext zurückgewiesen.

Das Konklave muss spätestens 20 Tage nach dem Tod von Franziskus beginnen, was den Zeitpunkt der Wahl beeinflussen könnte. Müller fordert auch eine kritische Überprüfung der aktuellen Dialoge innerhalb der Kirche, um sicherzustellen, dass fundamentale Prinzipien gewahrt bleiben. Die kommenden Wochen könnten entscheidend für die Richtung der katholischen Kirche und ihre Lehre sein.

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Vorfall Gesetzgebung
Ort Sixtinische Kapelle, Vatikanstadt, Italien
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