Nestlé unter Betrugsverdacht: Perrier-Wasser war manipuliert!

Vergèze, Frankreich - Nestlé sieht sich derzeit mit schweren Vorwürfen konfrontiert, die die Integrität des Unternehmens und die Sicherheit des konsumierten Wassers betreffen. Ein Bericht des französischen Senats deckt auf, dass Nestlé bei seinem beliebten natürlichen Mineralwasser Perrier unzulässige Filtersysteme eingesetzt hat. Diese Manipulationen führten dazu, dass Verbraucher anstelle von echtem Mineralwasser aufbereitetes Wasser konsumierten. Dies wurde als Betrug am Kunden gewertet, auch wenn keine gesundheitliche Gefährdung festgestellt wurde. Verbraucher wurden über die Eigenschaften des Produkts irregeführt, was massive rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte, berichtet Tagesschau.
Der Bericht, der fast vier Jahre nach den ersten Enthüllungen veröffentlicht wurde, hebt hervor, dass Nestlé während der gesamten Anhörungen eine Vielzahl von Antworten verweigert hat, was zu weiteren Vorwürfen gegen das Unternehmen hinsichtlich Intransparenz führt. Es ist bekannt, dass Nestlé bereits 2020 illegale Verfahren an mehreren Standorten, darunter Perrier, Hépar und Contrex, erkannt hatte. Dennoch wurde die Genehmigung zur Nutzung umstrittener Technologien erteilt, selbst nachdem Experten gewarnt hatten, dass diese die Eigenschaften des Mineralwassers negativ beeinflussen könnten. Dies wirft Fragen über die Verantwortung der staatlichen Behörden auf, wie Die Presse berichtet.
Manipulationen und staatliche Vertuschung
Ein Whistleblower informierte die Untersuchungskommission über Fehlfunktionen im staatlichen Handeln, die zu einer Vertuschung der unzulässigen Praktiken von Nestlé führten. Kritische Passagen über Verunreinigungen wurden auf Wunsch des Unternehmens aus Gesundheitsberichten entfernt. Dies wirft ein Schlaglicht auf die engen Verbindungen zwischen Nestlé und den französischen Behörden, einschließlich des Élysée-Palasts, wo es Hinweise gibt, dass die Regierung über die illegalen Methoden informiert war. Präsident Macron wies jedoch alle Vorwürfe zurück und behauptete, nichts gewusst zu haben. Nestlé hat inzwischen angekündigt, dass es die illegalen Verfahren einstellen wolle. Solche Handlungen sind enorm kritisch, zumal das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft strenge Vorschriften für natürliches Mineralwasser festlegt, wie in den Leitlinien des BMEL erläutert wird BMEL.
Die Präfektur im Département Gard hat Nestlé vorerst bis Anfang August eine Lizenz zur Abfüllung des natürlichen Mineralwassers gewährt. Rund eintausend Mitarbeiter am Produktionsstandort Vergèze sind besorgt um ihre Arbeitsplätze, da die Verunreinigungen missverständlich und potenziell schädlich sind. Auch die Marke Vittel ist betroffen, zusammen mit der Vielzahl von etwa 30 Prozent aller Wassermarken in Frankreich, die möglicherweise unzulässige Behandlungen verwenden.
Rechtliche und wirtschaftliche Konsequenzen
Nestlé muss sich nun auf juristische Ermittlungen einstellen, insbesondere nachdem ein höherer Manager von Nestlé Waters vor dem Senat Angaben gemacht hat, die sich als falsch herausgestellt haben. Die anhaltenden Vorwürfe und die anhaltende Besorgnis über die Praktiken der Nestlé-Gruppe könnten in Zukunft dazu führen, dass der Verkauf ihrer Wassersparte in Frage gestellt wird. CEO Laurent Freixe äußerte Bedauern über die Situation und betonte, dass das Unternehmen Maßnahmen zur Beendigung der beanstandeten Praktiken ergreift.
In einem Markt, der jährlich einen Umsatz von 3 Milliarden Euro generiert und 11.000 Arbeitsplätze sichert, ist das Vertrauen der Verbraucher von größter Bedeutung. Die aktuelle Situation könnte das Verbrauchervertrauen erheblich beeinträchtigen und weitreichende Folgen für den gesamten Sektor haben, während die zuständigen Behörden weiterhin die Entwicklungen rund um die Nestlé-Wasserpraktiken beobachten.
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Ort | Vergèze, Frankreich |
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