Spionage-Schock in Italien: Aktivist und Journalist ins Visier genommen!

Meta warnt italienischen Aktivisten Luca Casarini und Journalisten vor Spionageangriff durch Paragon Solutions.
Meta warnt italienischen Aktivisten Luca Casarini und Journalisten vor Spionageangriff durch Paragon Solutions. (Symbolbild/NAG)

Italien - Die Warnung von Meta an den italienischen Seenotretter Luca Casarini wirft ein Schlaglicht auf die aktuellen Herausforderungen im Bereich der digitalen Sicherheit in Italien. Casarini, bekannt für sein Engagement in der Flüchtlingsrettung, erhielt über WhatsApp die Mitteilung, dass sein Telefon Ziel eines Spionageangriffs geworden sei. Laut Meta, die die Überwachungsfirma „Paragon Solutions“ beschuldigt, etwa 90 Nutzer in über 20 Ländern ähnlichen Angriffen ausgesetzt zu haben, wurde hierbei die sogenannte „Zero-Click“-Hack-Technik verwendet. Diese Art des Hacks ermöglicht es, Geräte zu infiltrieren, ohne dass das Opfer irgendeine Interaktion vornehmen muss, was das Risiko für Betroffene erheblich erhöht, wie focus.de berichtet.

In dieser besorgniserregenden Situation wird Casarini nicht nur als Aktivist, sondern auch als eine umstrittene Figur wahrgenommen. Kritiker werfen ihm vor, illegale Einwanderung zu unterstützen, während seine Organisation, die „Mediterranea Saving Humans“, Leitlinien für die Rettung von Migranten im Mittelmeer umsetzt. Meta hat sich bisher nicht zur spezifischen Warnung an Casarini geäußert. Besorgniserregend ist auch, dass der Journalist Francesco Cancellato, Chef des Online-Nachrichtenportals „Fanpage“, ebenfalls Opfer eines ähnlichen Hacking-Versuchs geworden sein soll. Auch er erhielt eine Warnung über WhatsApp, wie devdiscourse.com mitteilt.

Spionagevorwürfe und politische Relevanz

The recent incidents highlight a troubling trend of technological Überwachung, die nicht nur Aktivisten, sondern auch Journalisten betrifft. Cancellato und sein Team haben kürzlich aufgedeckt, dass Mitglieder der Jugendorganisation der Regierungspartei „Fratelli d’Italia“ sich selbst als Faschisten bezeichneten und Nazi-Parolen riefen. Diese Enthüllungen verstärken die Sorge um die Demokratie in Italien und setzen die Regierung unter Druck, mehr gegen solche Übergriffe zu unternehmen.

Der Angriff auf Casarini markiert bereits den zweiten Vorfall dieser Art in Italien. Meta hatte die Überwachungsfirma Paragon Solutions eine Unterlassungsaufforderung zukommen lassen, nachdem die Informationen über den Datendiebstahl bekannt wurden. Angesichts der wachsenden Anzahl solcher Vorfälle sieht sich Italien mit einem signifikanten Problem konfrontiert, das sowohl die Sicherheit der Bürger als auch die Meinungsfreiheit betrifft.

Ermittlungen zu Hackerangriffen

Neben den Spionageangriffen auf Einzelpersonen hat Italien auch mit massivem Datenmissbrauch zu kämpfen. Hacker haben im Auftrag einer italienischen Firma, „Equalize“, staatliche und Firmen-Datenbanken angegriffen. Dies führte zu rund 52.000 unbefugten Zugriffen auf die Datenbank des italienischen Innenministeriums, die kritische Informationen über Ermittlungsdaten, Melderegister und sogar das Informationssystem des Auslandsgeheimdienstes Aise beinhalteten, wie sueddeutsche.de berichtet.

Die Ermittlungen werden von Mailands Oberstaatsanwalt Marcello Viola geleitet, der Bedenken hinsichtlich möglicher Komplizen innerhalb der Sicherheitsbehörden äußert. Die Situation wurde als potenzielle Bedrohung für die Demokratie von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bezeichnet, die eine umfassende Aufklärung der Vorfälle fordert. Zu den Ausgespähten gehören prominente Persönlichkeiten, darunter der Präsident des Senats und Ex-Premier Matteo Renzi.

In dieser Lage bleibt abzuwarten, wie die italienische Regierung auf die wachsenden Bedrohungen reagieren wird, und ob Massnahmen ergriffen werden, um die digitale Sicherheit und die Rechte der Bürger zu schützen.

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Ort Italien
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