Dorfkümmerer stärken Gemeinschaft: Neue Anlaufstellen in Thüringen!

Im Unstrut-Hainich-Kreis unterstützen ehrenamtliche Dorfkümmerer seit Frühjahr 20 Gemeinden. Weitere Infos zu Aufgaben und Finanzierung.
Im Unstrut-Hainich-Kreis unterstützen ehrenamtliche Dorfkümmerer seit Frühjahr 20 Gemeinden. Weitere Infos zu Aufgaben und Finanzierung. (Symbolbild/NAGW)

Dorfkümmerer stärken Gemeinschaft: Neue Anlaufstellen in Thüringen!

Roth, Deutschland - Eine neue Initiative für dörfliches Engagement hat im Unstrut-Hainich-Kreis Fuß gefasst. Seit dem Frühjahr sind hier 20 ehrenamtliche Dorfkümmerer in 19 Orten aktiv, darunter auch die neuen Anlaufstellen in Ammern, Körner, Menteroda und Eckardtsleben. Die Dorfkümmerer stehen vor der Herausforderung, als Bindeglied zwischen den Gemeinden und ihren Bewohnern zu fungieren. Ihre Aufgaben reichen von der Unterstützung von Senioren bei Behördengängen bis hin zur Organisation gemeinschaftlicher Aktivitäten für Jugendliche.

Die Finanzierung dieser ehrenamtlichen Tätigkeit wird durch das Landesprogramm „Solidarisches Zusammenleben“ sichergestellt. Die monatliche Aufwandsentschädigung beträgt 200 Euro zuzüglich einer Sachkostenpauschale von 50 Euro. Obgleich regelmäßige Sprechstunden angeboten werden, zeigt sich, dass diese oft wenig genutzt werden. Vielmehr erfolgt der Kontakt häufig direkt auf der Straße oder telefonisch, was auch auf die stillen Herausforderungen hinweist, mit denen die Dorfkümmerer konfrontiert sind. MDR.de berichtet, dass …

Dorfkümmerer: Eine Schlüsselrolle in Gemeinden

Das Konzept der Dorfkümmerer hat in der Gemeinde Grammetal weiteren Anklang gefunden: Dort gibt es seit drei Monaten Dorfkümmerer in fünf Ortschaften. Obwohl sich das Projekt noch in der Anfangsphase befindet, sind die Ansätze zur Stärkung der Dorfgemeinschaft vielversprechend. Ein anonymes Zitat aus einer Diskussion über die Entschädigung zeigt, dass es Bedenken gibt, wie eine zu geringe Bezahlung das Ehrenamt entmutigen könnte. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung und durch die Dorfkümmerer sollen helfen, das Projekt weiter zu entwickeln. Konstantin Schwark hebt hervor, warum wir Dorfkümmerer brauchen.

Die Schaffung von Netzwerken und die Weiterbildung der ehrenamtlichen Kümmerer sind weitere essentielle Bestandteile der Initiativen. Mehrere Qualifizierungsmaßnahmen förderten bereits das Engagement in der ländlichen Entwicklung. Die Idee ist, die ehrenamtlichen Helfer auszubilden und sie dazu zu befähigen, aktiv zu handeln und Impulse in ihren Dörfern auszulösen. Von praktischen Beispielen bis zu unterstützenden Schulungsmodulen – der Erfolg dieser Maßnahmen hängt vor allem von der Umsetzung des erlernten Wissens in der Praxis ab. Kommunen innovativ beschreibt, wie wichtig diese Ansätze sind.

Positive Entwicklungen trotz Herausforderungen

In Mühlhausen sorgt die Stadtverwaltung nicht nur für die Unterstützung der ehrenamtlichen Kümmerer, sondern hat auch neue öffentliche Beete für eine „Essbare Stadt“ angelegt. An drei Standorten, darunter an der Petrikirche, wurden Bauerngärten angelegt. Geplante Erntefeste im September laden die Bürger zum Mitmachen ein. Das zeigt, dass es trotz aller Hürden auch Lichtblicke gibt, die das dörfliche Leben bereichern.

Doch nicht alles läuft reibungslos: Im Bergbad „Sonnenblick“ in Sondershausen kam es erst kürzlich zu einem Vorfall von Vandalismus, wo etwa 800 Besucher am Samstag den Tag ausklingen ließen. Trotzdem steht der Betrieb nicht auf der Kippe. Auch in Oldisleben wurden die Sorgen durch ein Aufbrechen des Kiosks und den Diebstahl eines Akku-Schraubers laut. Aber die Schwierigkeiten sind nicht nur materieller Natur, auch der Wasserstress in Nordthüringen und die daraus resultierenden Probleme zeigen den Handlungsbedarf auf.

In jedem Fall scheint klar: Die Dorfkümmerer spielen eine entscheidende Rolle für die Gemeinschaft. Sie sind mehr als nur Ansprechpartner – sie sind das Herzstück eines miteinander verbundenen Dorflebens und tragen dazu bei, dass die Dorfgemeinschaft nicht nur überlebt, sondern auch gedeiht.

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OrtRoth, Deutschland
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