Merz wirbt in Washington: Zölle auf Null für alle!

Washington, USA - In einem ersten Telefongespräch mit dem US-Präsidenten Donald Trump hat der neue Bundeskanzler Friedrich Merz eindringlich für die Abschaffung aller Zölle zwischen den USA und der EU geworben. Merz ist der Ansicht, dass eine Eskalation des Zollstreits nicht nur schädlich, sondern auch unnötig sei. „Down to zero für alles und für alle“ sei der beste Weg, um eine faire Handelsbeziehung zu fördern, berichtet der Tagesspiegel.

Trump hat Merz seinerseits eingeladen, nach Washington zu kommen, um die Zollfragen detaillierter zu besprechen. Während der Gespräche betonte Merz, dass in den USA zunehmend über die negativen Auswirkungen hoher Zölle auf die eigene Volkswirtschaft diskutiert werde. Dies könnte einen Wendepunkt in den transatlantischen Beziehungen darstellen, die durch kürzlich angekündigte neue Zölle auf Importe aus der EU angespannt sind.

Transatlantische Beziehungen im Fokus

Ein Blick in die jüngste Vergangenheit zeigt, dass nach Trumps Wiederwahl im November 2024 das Europäische Parlament die Auswirkungen dieser Wahl auf die transatlantischen Beziehungen thematisierte. Führende EU-Abgeordnete forderten eine Fortsetzung der transatlantischen Zusammenarbeit und äußerten ihre Bereitschaft zur Stärkung dieser Beziehungen. So fand am 12. Februar 2025 eine wichtige Debatte über die Zolldrohungen der Trump-Regierung statt, an der unter anderem der polnische Minister für europäische Angelegenheiten Adam Szłapka teilnahm. Er hob die Vorteile eines offenen, regelbasierten und fairen internationalen Handels hervor, wie auf europarl.europa.eu berichtet.

Maroš Šefčovič, ein weiteres Mitglied der Europäischen Kommission, hat die US-Zölle als schädlich für Unternehmen und Verbraucher kritisiert. In diesem Kontext hat Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, auf die Möglichkeit von Gegenzöllen hingewiesen und damit die Intensität der Handelsdebatte weiter angeheizt.

Gegenseitige Anerkennung und bilaterale Abkommen

Merz, der mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eng abgestimmt arbeitet, wies darauf hin, dass bilaterale Abkommen zwischen den USA und einzelnen EU-Staaten nicht möglich seien, da die Handelspolitik nur gemeinsam behandelt werden könne. Von der Leyen erklärte, dass die EU bereit sei, die Zölle auf Industriegüter abzuschaffen und intensiv an einer verhandelten Lösung arbeite. \

Im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen plant die EU, Gegenzölle auf US-Importe im Wert von rund 95 Milliarden Euro zu erheben.

Abschließend ist klar, dass die EU die jüngsten Zollmaßnahmen der USA als ungerechtfertigt ansieht, insbesondere im Hinblick auf die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO). Die Verhandlungen, die zwischen Merz und Trump geführt werden, könnten entscheidend für die zukünftigen Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU sein. Von der Leyen betont, dass derzeit keine Details zu den Gesprächen bekannt gegeben werden können, da die Verhandlungen noch in vollem Gange sind.

Details
Vorfall Handelskrieg
Ort Washington, USA
Schaden in € 95000000000
Quellen