Bayerns Hausärzte schlagen Alarm: Investoren gefährden die Patientenversorgung!

Wilhelm-Leuschner-Platz 12, 04107 Leipzig, Deutschland - Der Bayerische Hausärzteverband schlägt Alarm und warnt vor der wachsenden Einflussnahme von Investoren auf die Arztpraxen in Bayern. Verbandschef Wolfgang Ritter äußerte schwerwiegende Bedenken hinsichtlich gewinnorientierter Praktiken, die potenziell zu unnötigen medizinischen Eingriffen führen könnten. Laut pnp.de übernehmen große Laborketten bereits Hausarztsitze in München, während Pharmaunternehmen ihre Finger nach onkologischen Praxissitzen ausstrecken.

Diese Entwicklungen könnten die medizinische Versorgung zunehmend auf die Maximierung von Gewinnen ausrichten, anstatt sich auf die Bedürfnisse chronisch kranker Patienten zu konzentrieren, warnte Ritter. Insbesondere der geplante „Primärarztmodell“ der Bundesregierung, das Hausärzte als erste Anlaufstelle vor Facharztterminen vorsieht, wird vom Verband begrüßt. Es gibt allerdings Einschränkungen: Vorsorgetermine sind von diesem Modell ausgenommen, sodass Patienten weiterhin ohne Überweisung zu Zahnärzten, Augenärzten oder Gynäkologen gehen können.

Ärzte in der Verantwortung

Ritter wies darauf hin, dass Allgemeinmediziner in der Lage sind, etwa 80 Prozent der Fälle selbst zu lösen, und nur in 20 Prozent der Fälle ein Facharzt notwendig ist. Um mehr Mediziner für diesen Bereich zu gewinnen, fordert er eine angemessene Bezahlung für Allgemeinmediziner. Der derzeitige Vergütungsunterschied zu Radiologen, die durch gerätebasierte Untersuchungen besser entlohnt werden, ist ein weiterer Kritikpunkt.

In einem weiterführenden Kontext beleuchtet boersennews.de die Marktverhältnisse im deutschen Gesundheitswesen, wo Investoren zunehmend auch in Gesundheitseinrichtungen investieren. Dr. Jörg Peter Heimel von KPMG sieht in einer Analyse keine negativen Auswirkungen der Investoreninteressen auf den Zugang zur medizinischen Versorgung. Er betont vielmehr, dass Investitionen wichtig für eine qualitativ hochwertige und stabile Gesundheitsversorgung sind.

Rolle von Investoren im Gesundheitswesen

Die Investmentgesellschaft GIMV ist ein Beispiel für einen bedeutenden Akteur im deutschsprachigen Gesundheitswesen und besitzt ein umfangreiches Portfolio. Philipp von Hammerstein, Partner im Health & Care Team von GIMV, diskutiert die Herausforderungen und Strategien bei Investitionen in diesem sensiblen Sektor. ESG-Kriterien, die Umwelt, Soziales und Unternehmensführung umfassen, gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung. Auch der Investor Triton betrachtet diese Kriterien als zentral für Unternehmensentscheidungen.

Abschließend bleibt zu beobachten, wie die Entwicklung der Investoren im Gesundheitswesen weiter voranschreitet und welche Auswirkungen dies auf die ärztliche Versorgung und die Patienten hat. Stimmen wie die von Wolfgang Ritter betonen jedoch die Notwendigkeit, die Versorgung und die Bedürfnisse der Patienten an die erste Stelle zu setzen.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ort Wilhelm-Leuschner-Platz 12, 04107 Leipzig, Deutschland
Quellen