80 Jahre nach dem Krieg: Erinnerung und Angst in Europa
Danzig, Polen - Am 8. Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Der Krieg, der am 1. September 1939 mit dem Überfall auf Polen begann, hat schätzungsweise 70 Millionen Menschen das Leben gekostet, darunter etwa 6 Millionen Juden, die im Holocaust ermordet wurden. Die Auswirkungen dieses verheerenden Konflikts sind bis heute spürbar. Laut der LVZ liegt der Grund für den erneuten Krieg in Europa, der russische Eroberungskrieg gegen die Ukraine, in einer unverständlichen Historie, in der die Schrecken von 1945 im Licht der gegenwärtigen Konflikte plötzlich wieder lebendig werden.
Oleksii Makeiev, der ukrainische Botschafter in Berlin, bemerkt, dass die Ukraine heute ähnliche Grauen erlebt wie damals. In Mitteleuropa wächst die Angst vor einem großen Krieg, eine Realität, die auch die Direktoren des Museum des Zweiten Weltkriegs in Danzig deutlich aufzeigen möchten. Museumsdirektor Rafal Wnuk unterstreicht, dass Krieg kein Spiel ist, sondern Horror und fordert, die Erinnerungen an die Toten lebendig zu halten, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.
Ein Rückblick auf die Schrecken des Krieges
Das Museum in Danzig, das 2017 eröffnet wurde, thematisiert den militärischen Widerstand und das Leiden der polnischen Bevölkerung während der deutschen und zeitweise sowjetischen Besatzung. Der Zweite Weltkrieg kostete allein in Polen zwischen 1,8 und 1,9 Millionen nichtjüdische Zivilisten und mehr als 100.000 Soldaten das Leben. Die Schreckensbilanz der Deutschen im besetzten Polen ist gravierend, da mindestens drei Millionen polnische Juden ermordet wurden.
Die Ausstellung dokumentiert nicht nur den militärischen Widerstand, sondern auch die Verfolgung der Zivilbevölkerung, die bereits zu Kriegsbeginn begann. Die Verteidiger der Westerplatte leisteten beim Angriff auf das polnische Postamt am 1. September 1939 kämpferischen Widerstand, während die deutsche Luftwaffe gleichzeitig die polnische Kleinstadt Wieluń bombardierte – ein verheerendes Verbrechen, bei dem über 1.000 Menschen starben.
Erinnerung und Vergessenheit
Am 9. Mai wird in Moskau eine Militärparade inszeniert, während in Berlin der russische Botschafter Sergej Netschajew am Monument des siegreichen Rotarmisten eine ähnliche Veranstaltung plant. Oleksii Makeiev wird zu diesem Anlass ein stilles Gedenken an der Neuen Wache in Berlin abhalten, um der Zerstörung seines Landes zu gedenken. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat fünf Jahre zuvor betont, dass der Krieg nicht in Vergessenheit geraten darf, um eine Wiederholung unmöglich zu machen.
Insgesamt zeigt sich, wie wichtig es ist, die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg konstant zu reflektieren. Am 80. Jahrestag soll nicht nur der alliierten Soldaten gedacht werden, sondern es gilt, die vielen Toten zu betrauern und ihre Geschichten zu bewahren. Der Krieg, der mit dem Überfall auf Polen begann, und die damit verbundenen barbarischen Übergriffe, sollten nie in Vergessenheit geraten.
Als Teil einer ganzheitlichen Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs ist das Museum in Danzig eine zentrale Anlaufstelle. Es bietet Dauerausstellungen, Führungen und vielfältige Bildungsangebote an und leistet einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur in Europa.
Details | |
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Vorfall | Krieg |
Ort | Danzig, Polen |
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