Insolvenz der Kliniken in Uckermark abgewendet – Millionenhilfe gesichert!

Angermünde, Deutschland - Die drohende Insolvenz des Medizinisch-Sozialen Zentrums Uckermark (MSZ) mit den Krankenhausstandorten Angermünde und Prenzlau konnte abgewendet werden. Laut einem Gutachten einer Berliner Rechtsanwaltskanzlei wies das MSZ eine Überschuldung von 2,8 Millionen Euro auf, welche die Gesellschaft für Leben und Gesundheit (GLG) in einer Pressemitteilung bekannt gab. Der Landkreis Uckermark will durch finanzielle Unterstützung von insgesamt vier Millionen Euro den Fortbestand des MSZ sichern.

Am Dienstag informierten die GLG-Geschäftsführer Dr. Steffi Miroslau und Dr. Jörg Mocek die Verantwortlichen des Landkreises über die prekäre Situation. Diese Maßnahme war nötig, um das medizinische Angebot in der Region aufrechtzuerhalten. Landrätin Karina Dörk (CDU) kündigte zudem an, dass man erwäge, das MSZ in eigene Verantwortung zu übernehmen.

Finanzielle Hilfe sichert medizinische Versorgung

In einem gemeinsamen Abstimmungstermin am Donnerstag erklärten die Gesellschafter der GLG, zu denen auch der Landkreis Barnim sowie die Stadt Eberswalde gehören, dass ein Durchbruch erzielt wurde. Bereits auf einem Sonderkreistag Ende Januar 2023 war die Bereitstellung der ersten zwei Millionen Euro empfohlen worden. Diese Entscheidung sichert die medizinische Grundversorgung in Angermünde und Prenzlau.

Die bereitgestellten Mittel sollen in zwei Tranchen ausgezahlt werden: Zunächst fließen 2 Millionen Euro, gefolgt von einer verbindlichen Zusage für weitere 2 Millionen Euro. Damit können wichtige Einrichtungen in der ländlichen Region weiterhin bestehen, die für die Bevölkerung unverzichtbar sind.

Regionale Gesundheitsversorgung im Fokus

Die medizinische und pflegerische Versorgung stellt einen wesentlichen Bestandteil der Daseinsvorsorge dar, insbesondere in ländlichen Gebieten. Die Anzahl der gesundheitlichen Einrichtungen ist dort oftmals geringer als in städtischen Zentren, was längere Anfahrtswege für Patienten zur Folge hat. Insbesondere ältere Menschen benötigen eine wohnortnahe Versorgung, während insbesondere Kinderarztpraxen in diesen Regionen häufig wirtschaftlich nicht tragbar sind.

Die Schließung des Hennigsdorfer Krankenhauses, die in den kommenden fünf bis sieben Jahren erfolgen soll, ist ebenfalls Teil der aktuellen Krankenhausreform der Bundesregierung, welche eine Konzentration auf größere Standorte anstrebt. Die Klinik bleibt jedoch mit einer medizinischen Grundversorgung sowie einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) vor Ort erhalten.

Innovative Modelle, wie telemedizinische Lösungen und digitale Vernetzungen, sind nötig, um die gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum zu verbessern. Diese Herausforderungen betreffen nicht nur das MSZ, sondern auch andere ländliche Krankenhäuser, die zunehmend unter Kosteneffizienz und Erreichbarkeit leiden. Schließungen von Abteilungen können die Versorgung der Bevölkerung erheblich beeinträchtigen, erfordern daher durchdachte Planung und Kooperationen.

Mit den zugesagten Mitteln aus dem Landkreis Uckermark und dem geplanten externen Prüftermin, bei dem eine medizinische Bedarfsanalyse sowie eine rechtliche und wirtschaftliche Bewertung erfolgen soll, wird der Grundstein für eine nachhaltig gesicherte Gesundheitsversorgung gelegt.

Details
Vorfall Insolvenz
Ursache Überschuldung
Ort Angermünde, Deutschland
Schaden in € 2800000
Quellen