Ostern 2025: Tausende fordern Frieden bei bundesweiten Ostermärschen

Straßburg, Frankreich - Die Ostermärsche der Friedensbewegung 2025 sind in vollem Gange und thematisieren zentrale gesellschaftliche Fragen, die durch die gegenwärtigen Konflikte geprägt sind. Besonders im Fokus stehen die weltweiten und deutschen Aufrüstungen sowie die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Laut dem Netzwerk Friedenskooperative sind über 100 Demonstrationen, Kundgebungen und Mahnwachen bundesweit zur Osterzeit geplant. In Baden-Württemberg sind Veranstaltungen in Städten wie Stuttgart, Freiburg, Heidelberg und Ulm vorgesehen, um für Frieden, Abrüstung und Diplomatie einzutreten.

Der Hauptaktionstag der Ostermärsche zog Tausende von Teilnehmenden an, die mit dem Motto „Kriege stoppen – Frieden und Abrüstung jetzt!“ für ein Ende der gewaltsamen Konflikte eintraten. Ein zentraler Ostermarsch fand in der Ortenau und Straßburg statt, wo etwa 200 Menschen an einer Kundgebung vor der Kehler Friedenskirche teilnahmen, gefolgt von einer Abschlusskundgebung auf der Mittelplattform der Passerelle in Straßburg.

Vielfältige Aktionen und Kritik an Waffenlieferungen

Ein weiterer bemerkenswerter Ostermarsch in Freiburg begann am Gründonnerstag am Mahnmal gegen Krieg und Faschismus. Die dortigen Organisatoren kritisierten nicht nur die Waffenlieferungen an die Ukraine, sondern auch die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland. Besonders eindrucksvoll war der Ostermarsch in Stuttgart am Karsamstag, der etwa 4.500 Teilnehmer anzog und mit einem Fahrradkorso zur Abschlusskundgebung am Schlossplatz führte. Währenddessen forderte eine kleinere Gruppe von etwa 150 Teilnehmenden umfassende Verteidigungsfähigkeiten für die Ukraine.

In Ulm startete der Ostermarsch an der Wilhelmsburgkaserne, wo für Diplomatie und gegen Waffenproduktion protestiert wurde. Der Theologe Eugen Drewermann ermahnte in einer Rede vor 500 Teilnehmenden, dass Aufrüstung vermieden werden müsse. Ein Ostermarsch in Ellwangen, der am Samstagvormittag stattfand, trug das Motto: „Frieden schaffen – Aufrüstung stoppen – Jetzt!“

Rückblick auf die Friedensbewegung

Die heutige Friedensbewegung hat ihre Wurzeln in den 1960er Jahren, als der erste Ostermarsch in Hamburg-Harburg stattfand. Besonders während der 1980er Jahre mobilisierte sie hunderttausende Menschen, insbesondere gegen die Stationierung atomarer Mittelstreckenwaffen. Das Erbe dieser Bewegung ist seither aktuell, da die Invasion der Ukraine durch Russland 2022 den Krieg zurück nach Europa brachte. Dennoch kämpfen sie mit der Herausforderung, verloren gegangene Unterstützung wiederzugewinnen: Aktuelle Umfragen zeigen eine gespaltene deutsche Gesellschaft bezüglich Waffenlieferungen an die Ukraine, mit 38% Unterstützung und 51% Ablehnung.

Zudem kritisieren zahlreiche Stimmen innerhalb der Friedensbewegung, dass die Begrifflichkeit „Frieden“ zunehmend von populistischen Bewegungen gekapert werde. Politikwissenschaftler warnen vor einer Krise, in der ein Mangel an Konsens über den Frieden herrsche. Forderungen nach stärkerer Diplomatie werden laut, doch nicht alle Mitglieder der Bewegung sind pazifistisch. Themen wie Klimaschutz könnten eine Möglichkeit darstellen, jüngere Generationen für die Friedensbewegung zu gewinnen.

In einem sich stetig verändernden politischen Klima bleibt die Relevanz der Ostermärsche ungebrochen, während sie gleichzeitig zur Diskussion über die Werte Frieden, Diplomatie und Abrüstung anregen. Besondere Beachtung finden dabei die geforderten Lösungen und die anhaltenden Herausforderungen, die die Vereinsamung der Meinungen zum Ukraine-Konflikt mit sich bringt. Diese anhaltenden Proteste sind ein starkes Zeichen für das Verlangen nach Kontrolle über die eigene Zukunft und den Glanz des Friedens, den die Teilnehmer vorrangig anstreben.

Details
Vorfall Demonstration
Ort Straßburg, Frankreich
Quellen