Julia Schneider ersetzt Gelbhaar: Pankows Grüne setzen Zeichen!

Julia Schneider wird neue Direktkandidatin der Pankower Grünen für die Bundestagswahl 2025, nachdem Vorwürfe gegen Gelbhaar laut wurden.
Julia Schneider wird neue Direktkandidatin der Pankower Grünen für die Bundestagswahl 2025, nachdem Vorwürfe gegen Gelbhaar laut wurden. (Symbolbild/NAG Archiv)

Berlin-Pankow, Deutschland - Die Pankower Grünen ziehen mit Julia Schneider als Direktkandidatin in den Bundestagswahlkampf. Die 34-Jährige, die zurzeit Vize-Fraktionschefin im Berliner Abgeordnetenhaus ist, setzte sich am Mittwochabend auf der Wahlversammlung klar gegen den bisherigen Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar durch. Auf Schneider entfielen mehr als doppelt so viele Stimmen wie auf Gelbhaar, der lediglich 35 Prozent der Stimmen erhielt, während die neue Kandidatin 74,3 Prozent erhielt. In Berlin-Pankow haben Bündnis 90/Die Grünen bei der Bundestagswahl 2021 ihr einziges Direktmandat in Ostdeutschland geholt. rbb24 berichtet, dass die Entscheidung der Mitglieder für ein starkes Zeichen des Wandels steht.

Die Neuwahl der Direktkandidatur war erforderlich geworden, nachdem Mitte Dezember mehrere Frauen aus der Partei Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Gelbhaar erhoben hatten. Gelbhaar bestreitet die Behauptungen und bezeichnet sie als Lügen sowie parteiinterne Intrigen. Auf Druck des Kreisvorstands, der von der Landes- und Bundesspitze der Partei unterstützt wurde, wurde er aufgefordert, seine Kandidatur zurückzuziehen. Trotz dieser Entwicklungen bestätigte Gelbhaar seine Teilnahme an der Wahlversammlungen und äußerte sich zu den Vorwürfen, indem er betonte, dass er sich juristisch zur Wehr setze.

Kreisvorstand und Mitgliederversammlung

Der Kreisvorstand hatte die Wahl zur Direktkandidatur angesetzt, um den Mitgliedern aufgrund der geänderten Situation erneut die Möglichkeit zu geben, einen Kandidaten für die Bundestagswahl zu bestimmen. Dieses Vorhaben wurde als notwendig erachtet, um die Integrität des Wahlkampfs nicht zu beeinträchtigen. Die Co-Kreisvorsitzende Maren Bergschneider bezeichnete die Versammlung als die größte, die der Kreisverband Pankow je gesehen hat. Das große Interesse der Mitglieder führte dazu, dass einige die Veranstaltung aus einem neben geöffneten Raum verfolgen mussten, wie der Tagesspiegel berichtet.

Gelbhaar nahm das Ergebnis der Wahl gefasst auf und äußerte seinen Dank an seine Unterstützer. Er akzeptierte die Entscheidung der Mitglieder als Teil der Demokratie und wünschte Julia Schneider viel Erfolg im Wahlkampf. Gleichzeitig stellte er klar, dass die Vorwürfe nicht der Realität entsprächen und forderte, aus einem Rechtsstaat heraus die Unschuldsvermutung nicht zu untergraben.

Schneider als neue Hoffnung

Julia Schneider nutzte ihre Rede, um zu betonen, dass es an der Zeit sei, sich wieder auf die wesentlichen Themen zu konzentrieren. Sie erklärte, dass es wichtig sei, einen Kreisverband zu schaffen, in dem Frauen sich sicher fühlen können und gehört werden. Schneider ist bereits bei der Abgeordnetenhauswahl erfolgreich gewesen und möchte nun für ganz Pankow das Mandat gewinnen. Ihr Fokus liegt auf Umwelt- und Klimaschutz, einem zentralen Anliegen der Grünen.

Die Wahl zur Direktkandidatur darf gemäß dem Bundeswahlgesetz bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ohne größere Probleme wiederholt werden. Im Fall von Gelbhaar war diese Frist, die bis zum 20. Januar dieses Jahres geht, noch nicht verstrichen, weshalb die Pankower Grünen ihre Wahl ohne größere rechtliche Schwierigkeiten wiederholen konnten.

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Ort Berlin-Pankow, Deutschland
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