Papst Franziskus verstorben: Wer wird sein Erbe antreten?

Rom, Italien - Am 26. April 2025 ist Papst Franziskus verstorben, was worldwide Trauer und Anteilnahme auslöste. Gläubige aus aller Welt begleiteten ihn in Rom oder per Livestream auf seinem letzten Weg. Nach seinem Tod steht die katholische Kirche, die 1,4 Milliarden registrierte Mitglieder zählt, vor einer neuen Herausforderung: der Suche nach einem Nachfolger. Der neue Papst wird aus einem Konklave gewählt, in dem die meisten Kardinäle von Franziskus ernannt wurden. Diese Auswahl könnte die Richtung der Kirche maßgeblich beeinflussen.

Die katholische Kirche sieht sich zudem einer Vielzahl an Herausforderungen gegenüber. Die Mehrheit der wahlberechtigten Kardinäle lebt außerhalb Europas, einem Kontinent, in dem die Zahl der Kirchenmitglieder stetig sinkt. Es gibt unterschiedliche Erwartungen an den neuen Papst: Konservative wünschen sich einen traditionellen Ansatz, während Progressive schnellere Reformen fordern. Die Mitte sucht hingegen nach einem Ausgleich zwischen beiden Polen.

Kardinäle aus verschiedenen Regionen

Derzeit sind 135 der insgesamt 252 Kardinäle unter 80 Jahren und damit wahlberechtigt. Von diesen 135 Wahlberechtigten sind 108 von Franziskus ernannt worden, während die restlichen aus früheren Pontifikaten stammen. Die internationale Perspektive wird deutlich, denn die wahlberechtigten Kardinäle kommen nicht nur aus Europa, sondern auch aus Asien, Lateinamerika, Afrika, Nordamerika und Ozeanien. Diese Diversität könnte bei der Wahl des neuen Papstes eine entscheidende Rolle spielen. Die meisten wahlberechtigten Kardinäle stammen aus Südeuropa, jedoch zeigt sich ein zunehmender Einfluss von Kardinälen aus weniger beachteten Ländern wie Tonga und Kapverden. Diese hatten zuvor in den Entscheidungsprozessen der Kirche nur eine marginale Rolle gespielt, konkretisiert durch die Ernennung von Kardinälen durch Franziskus.

Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx, der sich kürzlich die Schulter gebrochen hat, hat dennoch den Wunsch geäußert, beim Konklave anwesend zu sein, selbst wenn er auf einer Bahre transportiert werden muss. Dirhg Kammer ist unter den Kardinälen ein Zeichen für das Engagement und den Willen, an dieser wichtigen Entscheidung für die Kirche teilzunehmen. Unklar bleibt, ob der wegen eines Finanzskandals in Ungnade gefallene Kardinal Angelo Becciu am Konklave teilnehmen kann. Ein weiterer Kardinal hat aus gesundheitlichen Gründen abgesagt, und währenddessen haben sich andere die Erlaubnis geholt, nach Rom zu reisen, um an den wichtigen Gesprächen teilzunehmen.

Der politische Kontext und die Herausforderungen

Der Vorkonklave hat bereits begonnen. Tägliche Generalversammlungen der Kardinäle finden statt, um Erfahrungen auszutauschen und die aktuelle Situation der Kirche zu debattieren. Es wird über die Stimmungen und Hoffnungen der Kardinäle gesprochen, die in den informellen Diskussionen deutlich werden. Es gibt jedoch auch Befürchtungen, ob die Kardinäle einen Konsens finden können oder ob ein Kandidat aus den „Rändern“ gewählt werden könnte.

Die katholische Kirche steht nicht nur in der Kritik, sondern hat trotz dieser Herausforderungen eine starke Anziehungskraft. Der neue Papst wird zudem an seinem Vorbildcharakter gemessen: Anstand, Frieden und die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen sind zentrale Themen. Franziskus war bekannt für seine kritischen Ansichten gegenüber dem Kapitalismus und der ökologischen Krise, und es bleibt abzuwarten, inwieweit der nächste Papst diese Themen aufgreifen und verstärken wird.

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Vorfall Sonstiges
Ort Rom, Italien
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