Alarmstufe Rot: Hunde-Malaria breitet sich rasend schnell in unserer Region aus!

Südvorpommern, Deutschland - Die gefährliche Hundekrankheit Babesiose, auch bekannt als Hunde-Malaria, breitet sich in Südvorpommern und Nordbrandenburg aus. Diese Region entwickelt sich zunehmend zu einem Hotspot der Erkrankung, die möglicherweise bereits erste Todesfälle gefordert hat. Dr. Catherine Neumann, eine Tierärztin aus dem betroffenen Gebiet, berichtet von einer alarmierenden Zunahme der Fälle, obwohl es keine verpflichtende Meldepflicht gibt und somit die Dunkelziffer hoch bleibt. Im April wurden ihr zufolge ein gesicherter Fall und sechs Verdachtsfälle gemeldet. Besonders betroffen war ein Jagdhund namens Aris aus Ramin, der trotz schwerer Symptome, darunter Fieber über 40 Grad, Appetitlosigkeit und Blut im Urin, gerettet werden konnte. Die Behandlung umfasste den Einsatz von Antibiotika sowie eines speziellen Medikaments, welches Dr. Neumann verwendet hat.

Babesiose wird durch den Parasiten Babesia canis verursacht, der die roten Blutzellen der Hunde angreift. Die Krankheitsübertragung erfolgt hauptsächlich über Auwald- oder Wiesenzecken, die sich von Berlin und Brandenburg in nördliche Regionen ausbreiten. Diese Zeckenart ist im ganzen Land verbreitet, und ihre aktiven Phasen beginnen bereits bei Temperaturen ab 4 Grad. Sie sind unter anderem in Auwäldern, Wiesen und an Wegrändern anzutreffen und erkennen sich durch ein netzförmiges Muster auf ihrem Schild. Die erwachsenen weiblichen Zecken können bis zu zwei Zentimeter lang werden und profitieren vom Klimawandel, was ihre Aktivität über das ganze Jahr hinweg begünstigt, sofern es keine Kälteeinbrüche gibt.

Symptome und Behandlung

Die Symptome einer Babesiose bei Hunden sind vielfältig und äußern sich unter anderem durch Fieber, Mattigkeit, blasse oder gelbe Schleimhäute sowie dunkelbraunen bis rötlichen Urin. Bei Verdacht auf infizierte Hunde ist es wichtig, umgehend einen Tierarzt aufzusuchen, da unbehandelte Fälle zu schweren Organschäden und Anämie führen können. Während leichtere Verläufe oft mit Medikamenten behandelt werden können, benötigen schwere Fälle in vielen Fällen Bluttransfusionen. In Deutschland gibt es bisher keinen zugelassenen Impfstoff gegen diese Krankheit. Ein europäischer Impfstoff kann zwar importiert werden, schützt jedoch nur vor Krankheitsverläufen und nicht vor der Infektion selbst.

Für Hundehalter wird empfohlen, ihre Tiere nach Spaziergängen gründlich auf Zecken zu untersuchen, insbesondere in den Schenkel- und Ellbogenfalten, Ohrrändern, Schnauze sowie zwischen den Zehen. Die Zecken sollten so schnell wie möglich entfernt werden, um die Übertragung der Babesien zu vermeiden, was in der Regel innerhalb von 12 bis 48 Stunden erfolgen kann. Mit der richtigen Technik, vorzugsweise mit einer Zeckenzange, lässt sich eine Übertragung effektiv verhindern. Tierärztliche Präparate, wie Halsbänder oder Spot-on-Mittel, sind ebenfalls hilfreich und sollten regelmäßig angewendet werden, um Hunde vor diesen Parasiten zu schützen.

Zusätzliche Risiken und Prävention

Die Auwaldzecke ist nicht nur für die Übertragung von Babesiose bekannt; sie kann auch andere gefährliche Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen. Gegen FSME gibt es für Menschen und Tiere verfügbare Impfungen. Wichtig ist, dass Hundehalter bei Auffälligkeiten wie gestörtem Allgemeinverhalten, Fressunlust oder Veränderungen in der Urinfarbe sofort handeln und einen Tierarzt konsultieren. Frühzeitige Maßnahmen können für den Gesundheitszustand der Tiere von großer Bedeutung sein. In der Region zeigen sich aufgrund der Ausbreitung von Babesien und der Zunahme an Zeckenfällen immer mehr Hundehalter besorgt über die steigende Gefährdung ihrer vierbeinigen Begleiter.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Babesiose, verursacht durch den Parasiten Babesia canis, eine Neuerung in der Hundegesundheit darstellt, die ernst genommen werden muss. Mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen und Aufklärung kann das Risiko einer Infektion jedoch vermindert werden. Für weitere Informationen ist das Friedrich-Loeffler-Institut unter 038351 71104 zu erreichen, und Ergebnisse sowie detaillierte Informationen stehen auf www.fli.de zur Verfügung.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ursache Babesiose
Ort Südvorpommern, Deutschland
Quellen