Nachtwölfe auf großer Tour: Gedenken zum 80. Jahrestag in Berlin!
Treptower Park, 12435 Berlin, Deutschland - Mit dem Ziel, an das Ende des Zweiten Weltkriegs zu erinnern, sind Mitglieder des russisch-nationalistischen Motorradclubs „Nachtwölfe“ am Freitag aus Moskau zu einer Fahrt nach Berlin aufgebrochen. Diese Tour, die mit einem speziellen Gedenken verknüpft ist, bringt die Biker zum Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park in Berlin. Am 9. Mai, dem eigentlichen Jahrestag des Kriegsendes, planen die „Nachtwölfe“, mit russischen Fahnen und einem groß angelegten Auftritt zu feiern, so berichtet t-online.
Die Kolonne der Biker, die mit Unterstützung von Straßensperrungen durch Moskau fuhr, zeigte patriotische Symbole in Form von Camouflage-Uniformen oder Kutten, die das Wolf-Logo des Clubs trugen. Auch das umstrittene „Z“-Symbol, das in Deutschland als Zeichen des russischen Angriffs auf die Ukraine verboten ist, war auf einigen Motorrädern zu sehen. Trotz Sanktionen, die gegen den Club und einige Mitglieder ausgesprochen wurden, äußerten sich einige Biker optimistisch über die Möglichkeit, nach Berlin zu gelangen.
Gedenken an die Opfer des Krieges
Am Samstag gedachten in Berlin-Treptow etwa 10.000 Menschen der sowjetischen Opfer des Zweiten Weltkriegs. Unter ihnen befanden sich viele Russen sowie russischstämmige Deutsche. Teilnehmer schwenkten russische und sowjetische Fahnen und trugen Fotos ihrer Angehörigen oder Uniformen. Auch zehn Mitglieder der „Nachtwölfe“ legten Kränze und Blumen am Ehrenmal ab, begleitet von Beifall der Menge. Diese Aktion ist Teil eines größeren Gedenkens, das die anderen Ereignisse rund um den 9. Mai umrahmt, wo in Russland der „Tag des Sieges“ gefeiert wird, wie die Welt berichtet.
Die „Nachtwölfe“ streben an, den Vormarsch der Roten Armee im Jahr 1945 nachzuvollziehen. Vor ihren Aktivitäten in Berlin legten die Biker bereits am Freitag etwa 30 rote Nelken im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst nieder. Diese Erinnerungsstücke helfen, die tief verwurzelte Geschichte des Zweiten Weltkriegs in den Diskurs zu integrieren, der in Deutschland oft gespalten ist.
Die kulturelle Erinnerung in Deutschland
Das Gedenken an den Zweiten Weltkrieg hat in Deutschland eine komplexe Geschichte. In den letzten Jahrzehnten hat sich eine Fragmentierung in der Erinnerungskultur entwickelt, die verschiedene Narrative und Perspektiven umfasst. Während in Russland feste Gedenktraditionen etabliert sind, bleibt die deutsche Erinnerung an den Krieg oft unklar, so erklärt die bpb. Die Debatte über die angemessene Erinnerung und die Einbeziehung russischer Vertreter in offizielle Gedenkveranstaltungen ist nach wie vor aktuell und wird emotional geführt.
Die „Nachtwölfe“ und ihre Aktivitäten werfen Fragen auf zu den unterschiedlichen Wahrnehmungen und Erzählungen des Krieges, die von nationaler Niederlage und politische Neuanfängen geprägt sind. Die vorherrschenden Narrative teilen sich entlang der politischen und gesellschaftlichen Linien und sind oft mit einem Gefühl der Scham oder des historischen Verantwortungsgefühls verbunden.
Am 9. Mai wird sich zeigen, wie die „Nachtwölfe“ in Berlin empfangen werden und welche Resonanz ihre Gedenkaktivitäten im deutschen Diskurs finden. Die Veranstaltung könnte die tiefen emotionalen und historischen Wunden des Zweiten Weltkriegs neu beleuchten und zur Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte anregen.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Treptower Park, 12435 Berlin, Deutschland |
Quellen |