Neues Archäologie-Haus Petri: Entdeckungen aus Berlins Vergangenheit warten!

Das neue Archäologie-Haus Petri in Berlin Mitte bietet spannende Einblicke in die Geschichte der Stadt und lädt Besucher zum Mitmachen ein.
Das neue Archäologie-Haus Petri in Berlin Mitte bietet spannende Einblicke in die Geschichte der Stadt und lädt Besucher zum Mitmachen ein. (Symbolbild/NAG Archiv)

Gertraudenstraße, 10179 Berlin, Deutschland - Mitte – Besucher müssen sich in warme Jacken kuscheln, wenn sie das neue Archäologie-Haus Petri in Berlin betreten. Trotz der Fertigstellung des Gebäudes weht im Inneren kalte Winterluft. Dies ist beabsichtigt, um die hier ausgestellten Überreste aus Berlins Gründerzeit vor Schimmel zu schützen. Die historischen Mauern einer alten Lateinschule sowie Straßenbeläge aus dem 13. Jahrhundert erfordern dringend frische Außenluft, um nicht zu verfallen. Die mittelalterlichen Spuren, die rund um die einstige Petrikirche entdeckt wurden, sind die ältesten Zeugnisse der Stadt und bilden einen faszinierenden Blickfang im Keller des Hauses an der Gertraudenstraße.

Die B.Z. hatte die Möglichkeit, gemeinsam mit Matthias Wemhoff, dem Hausherrn und Landesarchäologen, das für etwa 35 Millionen Euro konzipierte Archäologie-Zentrum vor seiner Eröffnung Ende Juni 2025 zu besichtigen. Auf einer Fläche von 2640 Quadratmetern sollen hier Grabungsfunde aus dem Berliner Untergrund erforscht werden. Es beherbergt aktuell rund 150.000 Objekte aus der reichen Geschichte der Stadt und legt großen Wert darauf, den Besuchern die spannende Arbeit der Archäologen näherzubringen.

Interaktive Forschung und Bildung

Im ersten Stock des Hauses ist es warm und einladend. Hier arbeiten Grabungsleiterin Vera Hubensack und ihr Team unermüdlich an Überresten wie Hühnerknochen, Tonscherben und Fragmenten eines Kachelofens. Die Archäologen sind damit beschäftigt, die kistenweise aus dem Berliner Boden geborgenen Funde zu reinigen, zu nummerieren und nach Möglichkeit wieder zu kompletten Objekten zusammenzusetzen. „Wir sorgen für größtmögliche Transparenz“, betont Wemhoff. „Das hier ist kein Museum, sondern eher ein Werkstattgebäude.“ Besucher sind eingeladen, den Experten bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen und selbst kleine Objekte zu untersuchen.

Das Motto des Hauses „Entdecke die Archäologie“ spiegelt die einzigartige Verbindung von Werkstätten, Magazinen und Besucherbereichen wider. Besonders Kinder und Jugendliche sollen an die Geschichtszeugnisse, die aus dem Berliner Boden geborgen wurden, herangeführt werden. Neben den ausgewählten Funden aus der Steinzeit bis zur Neuzeit werden auch die Methoden und Technologien zur Erforschung dieser Artefakte thematisiert. Berlin.de beschreibt, dass es zudem einen Projektbereich geben wird, wo aktuelle Grabungen präsentiert werden.

Ein Gebäude für die Zukunft der Archäologie

Das Petri Berlin ist nicht nur für besuchende Öffentlichkeit ausgelegt, sondern vereint auch das Museum für Vor- und Frühgeschichte mit seiner Restaurierungswerkstatt und Magazin. Ziel ist es, Fachleute und die Öffentlichkeit zusammenzubringen. An verschiedenen Stationen werden die Themen der archäologischen Prozesse verständlich aufbereitet. Die Einrichtung ist bereits mit etwa 50.000 Objekten, darunter massive Krüge, bestückt. Bis zu 100.000 weitere Stücke sind noch in der Warteschlange. Die Arbeit der Archäologen scheint endlos, da sich im Berliner Sand noch viele Geheimnisse verbergen.

Mit Hochdruck wird an einer Präsentation gearbeitet, die sowohl die Wissenschaft als auch die Neugierde der Besucher vereinen soll. Das Petri Berlin stellt damit einen bedeutenden Beitrag zur archäologischen Forschung und Bildung dar und wird für Jahre ein Zentrum für spannende Entdeckungen sein.

Details
Ort Gertraudenstraße, 10179 Berlin, Deutschland
Quellen