Nicole Büttner: Die neue Stimme der Digitalisierung in der FDP!

Nicole Büttner wurde zur neuen Generalsekretärin der FDP gewählt. Sie fordert eine umfassende Digitalisierung des Staates.
Nicole Büttner wurde zur neuen Generalsekretärin der FDP gewählt. Sie fordert eine umfassende Digitalisierung des Staates. (Symbolbild/NAG)

Berlin, Deutschland - Nicole Büttner wurde auf dem Bundesparteitag der FDP in Berlin zur neuen Generalsekretärin gewählt und erhielt 491 von 613 abgegebenen Stimmen, was einer Zustimmung von 80 Prozent entspricht. Büttner, die seit 20 Jahren Mitglied der FDP ist und zuvor nicht im bundespolitischen Rampenlicht stand, bringt frische Perspektiven und innovative Ansätze in ihre neue Rolle. Sie ist Geschäftsführerin des Berliner KI-Unternehmens Merantix Momentum und gehört dem Vorstand des Bundesverbands Deutsche Startups an. Ihr Ziel ist es, die Digitalisierung des Staates voranzutreiben und den Kontakt zwischen Bürgern und Behörden zu modernisieren.

Büttner schlägt unter anderem die Einführung einer digitalen Staatsbürgerschaft vor, die es jedem Bürger ermöglichen soll, eine digitale App für alle Behördenkontakte zu nutzen. Sie fordert, dass alle staatlichen Dienstleistungen digital verfügbar sind, mit Ausnahme von Heirats- und Scheidungsangelegenheiten. Ihre Vision für eine vollständig digitalisierte Verwaltung unterstützt die FDP-Position, die darauf abzielt, Bürger und Unternehmen nicht unnötig um Informationen zu bitten, die der Staat bereits hat. Zudem wird die Einführung einer Once-only-Garantie gefordert, die Bürgern ein Recht auf digitale Verwaltungsleistungen einräumt, und die vollständige Vernetzung aller relevanten Register angestrebt.

Digitale Verwaltung als zentrales Ziel

Büttner tritt in einer Zeit an, in der die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in Deutschland schleppend vorankommt. Trotz zwanzigjähriger Bemühungen um eine digitale Reform mussten in der Vergangenheit hohe Kosten und ein gesteigerter Koordinierungsaufwand hingenommen werden, was das Vertrauen in staatliche Institutionen geschwächt hat. Hierbei spielt das Modell „Government as a Platform“ (GaaP) eine zentrale Rolle, welches als richtungsweisend für eine erfolgreiche Verwaltungsmodernisierung angesehen wird. Dieses Modell wird in internationalen Vergleichen als erfolgreiches Beispiel herangezogen, insbesondere in Ländern wie dem Vereinigten Königreich, Italien, Estland, Singapur und Indien.

Zu den Zielen gehören die Schaffung einer einheitlichen Plattform, die alle digitalen Verwaltungsanwendungen umfasst, sowie der Ausbau einer digitalen Identität durch die Entwicklung von digitalen Wallets für Bürger. Damit sollen fälschungssichere Identifikationen ermöglicht und digitale Angebote sicherer gestaltet werden. Um das digitale Angebot zu verbessern, ist auch ein KI-Bürgerassistent vorgesehen, der Bürger bei digitalen Behördengängen unterstützt und so zu einer Vereinfachung der Verwaltungsprozesse beiträgt.

Büttners Engagement für eine moderne Verwaltung

Nicole Büttner wird die Position der Generalsekretärin in einer Zeit übernehmen, in der die FDP nach dem Rückzug von Marco Buschmann eine geradlinige und innovative Führung benötigt. Nachdem die FDP bei den letzten Wahlen nur 4,3 Prozent der Stimmen erzielte, steht die Partei vor der Herausforderung, sich neu aufzustellen. Christian Dürr, der neue Parteivorsitzende, hatte Büttner für das Amt vorgeschlagen und wird mit ihr zusammenarbeiten, um die Kernthemen der Partei zu stärken.

Als verheiratete Mutter von zwei Kindern und Tochter einer jamaikanischen Mutter bringt Büttner zudem eine Vielzahl an Erfahrungen und Perspektiven mit, die ihrer politischen Arbeit und ihrer Forderung nach Bürgernähe zugutekommen werden. Die Rückkehr zur Digitalisierung als Schlüssel zur Modernisierung und beschleunigten Verwaltungsprozessen spiegelt sich in ihrem Engagement für das „Government as a Platform“-Modell wider, das auch von Wirtschaft und Wissenschaft unterstützt wird. Ziel dieser Modernisierung ist es, die Verwaltung effizienter und agiler zu machen, sodass Bürger ihre Anliegen bequem von zu Hause oder unterwegs erledigen können.

Die Herausforderungen der Digitalisierung sind klar umrissen, dennoch bleibt offen, wie konkret und praxisorientiert die Umsetzung der Beschlüsse und Ideen der neuen Generalsekretärin sein wird.

Für weitere Informationen zu Büttners Wahl und ihren Plänen für die Digitalisierung des Staates finden Sie die Artikel von Süddeutsche Zeitung, zur Digitalisierungsstrategie der FDP bietet FDP.de umfassende Einblicke, während agoradigital.de den Kontext zu der Digitalisierung im öffentlichen Sektor beleuchtet.

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Ort Berlin, Deutschland
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