Protest an der Humboldt-Universität: Aktivisten besetzen Hörsaal!

Humboldt-Universität, Berlin, Deutschland - In Berlin haben propalästinensische Aktivisten am 16. April 2025 den Emil-Fischer-Hörsaal der Humboldt-Universität besetzt. Die Polizei schätzt, dass sich zwischen 40 und 60 Personen im Hörsaal aufhalten. Der Protest begann gegen 14 Uhr und steht im Zusammenhang mit drohenden Ausreisen von vier Personen, die wegen ihrer Teilnahme an vorherigen Protesten an der Freien Universität ins Visier der Ausländerbehörde geraten sind. Dort wird den Betroffenen vorgeworfen, bei den Protesten im Oktober 2022 Beschäftigte mit Äxten und Knüppeln bedroht zu haben.

Die Universität berichtete von Sachbeschädigungen im Innenraum sowie an der Fassade, unter anderem wurde der Spruch „Free Gaza“ an eine Wand gemalt. Außerdem sind Transparente und Schmierereien im Hörsaal zu sehen. Die Universität hat daraufhin die Polizei um Räumung des Gebäudes gebeten, und etwa 40 Einsatzkräfte sind vor Ort.[Welt]

Polizeieinsatz und Räumung

Der Einsatz nahm an Intensität zu, als die Polizei versuchte, ein Nachströmen von Personen in das Gebäude zu verhindern. Vor dem Gebäude hatten sich vereinzelt 20 Personen versammelt. Angesichts der angespannten Situation mussten einige Demonstranten von der Polizei abgeführt werden, während andere das Gebäude freiwillig verließen. Einige Räume waren verbarrikadiert, weshalb sie mit Zwang geöffnet werden mussten. Insgesamt gab es während der Räumung keine Verletzten, jedoch wurde eine Demonstration am Rande des besetzten Gebäudes ebenfalls aufgelöst.[ProSieben]

Julia von Blumenthal, Präsidentin der Humboldt-Universität, äußerte Bedauern über das Scheitern der Verständigung mit den Aktivisten. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) forderte energisch die Räumung und betonte, dass Universitäten keine rechtsfreien Räume seien. Wegner forderte von der Universität, Verantwortung zu übernehmen und den Lehrbetrieb fortzusetzen.[ProSieben]

Kontext der Proteste

Die Besetzung an der Humboldt-Universität ist Teil einer größeren Welle von Protesten, die zeitgleich auch an verschiedenen US-amerikanischen Hochschulen stattfinden. Dort demonstrieren vor allem Studierende im Kontext der Solidarität mit dem palästinensischen Volk. Besonders an Einrichtungen wie der Columbia University in New York formen sich ähnliche Protestbewegungen. Berichte über polizeiliche Eingriffe und Zusammenstöße mit Gegendemonstranten zeugen ebenfalls von der angespannten Lage.[Deutschlandfunk]

In den USA hat es seit Monaten an Hochschulen viele Kundgebungen gegeben, bei denen Forderungen nach einer Beendigung von Verbindungen zu israelischen Institutionen laut wurden. Vergleiche zu früheren Protestbewegungen, wie der Divestment-Bewegung gegen das Apartheid-Regime in Südafrika, sind dabei nicht unüblich. Die aktuellen Geschehnisse an der Humboldt-Universität spiegeln also einen globalen Trend wider, der Generationen von Studierenden und politischen Aktivisten vereint.[Deutschlandfunk]

Details
Vorfall Vandalismus
Ursache Protest
Ort Humboldt-Universität, Berlin, Deutschland
Quellen