Queer-Beauftragter fordert klare Maßnahmen gegen Mobbing an Schulen!

Carl-Bolle-Grundschule, Berlin, Deutschland - Der Fall eines gemobbten Lehrers an der Carl-Bolle-Grundschule in Berlin hat in den letzten Tagen für Aufsehen gesorgt. Der Berliner Queer-Beauftragte Alfonso Pantisano hat sich in der Angelegenheit eingeschaltet, nachdem der Lehrer von monatelangen Beleidigungen durch Schüler aus muslimischen Familien berichtete. Unter anderem hätten Schüler gesagt, „Schwul ist ekelhaft“ und dass er „in der Hölle landen“ werde. Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen queere Lehrkräfte in Schulen konfrontiert sind, vor allem in einer Zeit, in der die Akzeptanz für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Gesellschaft noch immer nicht flächendeckend vorhanden ist.
Die mangelnde Unterstützung seitens der Schulleitung und Schulaufsicht trägt zur Tragik des Falls bei. „Ich habe keine Unterstützung erfahren“, beklagt der Lehrer. Pantisano hat daher einen Gesprächstermin mit der Schulleitung und der Gesamtelternvertretung angefragt. Er fordert Schulleitungen auf, ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen und ein sicheres Arbeitsumfeld für Lehrkräfte zu gewährleisten. Des Weiteren betont er die Notwendigkeit, Vielfalt an Schulen nicht nur zu akzeptieren, sondern sie aktiv zu leben.
Diskriminierung an Schulen
Diskriminierung, Mobbing und Gewalt sind an vielen Schulen Realität. Studien zeigen, dass lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) häufig mit Homophobie und Transfeindlichkeit konfrontiert werden. Die Bildungslandschaft benötigt dringend präventive Maßnahmen, um einen sicheren Lernort für alle Schüler*innen zu gewährleisten. Lehrkräfte sind oft nicht ausreichend auf den Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt vorbereitet, was die Situation noch verschärft, wie der Lesben- und Schwulenverband berichtet.
Die Folgen von Mobbing können gravierend sein: von psychischen Problemen bis hin zu erhöhtem Suizidrisiko. Daher ist es für Schulen unerlässlich, aktive Maßnahmen gegen Homophobie und Transphobie zu ergreifen und diese in den Schulordnungen zu verankern.
Rolle der Schulleitungen und der Gesellschaft
Pantisano weist darauf hin, dass die Haltung von Schulleitungen und Elternvertretungen entscheidend für die Akzeptanz von LSBTI-Lehrkräften ist. Es ist wichtig, dass Schulen sich verpflichten, Diskriminierung aktiv zu bekämpfen und Fortbildungen für Lehrkräfte anzubieten. Aktive Teilhabe der Mitschüler*innen kann ebenfalls einen Unterschied machen. Sie sollten ermutigt werden, sich für die Betroffenen einzusetzen und Mobbingvorfälle zu melden.
Eine Vielzahl von Initiativen zielt darauf ab, die Bildungslandschaft inklusiver zu gestalten. Von Anti-Mobbing-Handreichungen über Materialien für Schulpersonal bis hin zu speziellen Programmen zur Bekämpfung von Diskriminierung – die Ressourcen sind vorhanden. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes betont die Wichtigkeit, diese Angebote zu nutzen, um ein sicheres Lernumfeld zu schaffen.
Insgesamt zeigt der Fall des Lehrers an der Carl-Bolle-Grundschule, dass es an Schulen eine Menge zu tun gibt, um ein respektvolles und sicheres Umfeld für alle Beteiligten zu gewährleisten. Offenheit und Akzeptanz sind Grundpfeiler, auf denen eine moderne Bildungslandschaft aufgebaut werden sollte.
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Ort | Carl-Bolle-Grundschule, Berlin, Deutschland |
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