Querdenker planen Bademantel-Demo: Neuaufbruch in Stuttgart!

Stuttgart, Deutschland - Am Wochenende fand ein bedeutendes Treffen der Querdenken-Bewegung in Stuttgart statt, bei dem die Mitinitiatoren Kayvan Soufi-Siavash und Michael Ballweg sowie ein weiterer Teilnehmer zusammenkamen. Ihr Ziel ist es, die Bewegung unter dem Motto „Make Querdenken Great Again“ neu zu beleben. Die Anknüpfung an die Großdemonstration mit einer Million Teilnehmern in Berlin im August 2020 zeigt die Ambitionen der Organisatoren, die Bewegung wieder zu stärken. Die Verantwortung, eine breitere Basis zu schaffen, wurde als entscheidend erachtet, bevor die Organisation konkreter Schritte unternimmt.
Die Hoffnung auf eine steigende Zahl von Teilnehmern bei zukünftigen Veranstaltungen wie den Montagsspaziergängen und der Großdemonstration „Deutschland steht auf“ am kommenden 24. Mai vor dem Brandenburger Tor steht im Raum. Eine zentrale Idee ist die Durchführung einer „Bademantel-Demo“ im Rahmen dieser neuen Bewegung. Während der Diskussion betonten die Teilnehmer die Notwendigkeit, verschiedene gesellschaftliche Gruppen unabhängig von ihren politischen Ausrichtungen zu vereinen, um eine starke Front für Frieden, Freiheit, Wahrheit, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung zu bilden.
Rückblick auf vergangene Kundgebungen
Die Querdenken-Demonstrationen der vergangenen Jahre waren ein Sammelbecken vielfältiger Teilnehmer. Bei einer Veranstaltung am Samstagnachmittag zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule standen nicht nur die Themen COVID-19 und staatliche Eingriffe im Fokus. Die Atmosphäre war bunt und gemischt: von jungen und alten Männern und Frauen bis hin zu spielenden Kindern im nahen Tiergarten, wie bpb.de berichtet. Diese Demonstrationen waren jedoch nicht ohne Kontroversen. Es wurde beobachtet, dass Masken kaum getragen wurden und Sicherheitsabstände häufig ignoriert wurden.
Die Bewegung zog nicht nur Befürworter an, sondern wurde auch von extremistischen Gruppen, etwa der NPD, umworben, die während der Versammlungen Flugblätter verteilten und Flaggen des Deutschen Kaiserreichs präsentierten. Michael Ballweg, als eine der zentralen Figuren der Querdenken-Bewegung, appellierte an die Demonstranten, ein Zeichen für Liebe und Frieden zu setzen. In Medienberichten wurden die Querdenken-Demonstrationen häufig als kritisch gegenüber staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie dargestellt. Dabei bedienten sich die Redner in Berlin an Verschwörungserzählungen, um die etwas verworrene Stimmung unter den Teilnehmern zu spiegeln.
Verschwörungserzählungen im Fokus
Ein zentrales Anliegen der Querdenken-Bewegung ist die Sorge um die Einschränkung demokratischer Freiheiten, die in den vergangenen Jahren aufkam. Durch die Verbreitung von Verschwörungserzählungen bieten Protestierende vermeintlich einfache Erklärungen für komplexe Probleme, was ihre Ideologie untermauert. Laut verfassungsschutz-bw.de sind die ideologischen Wurzeln dieser Bewegung gefährlich, da sie Feindbilder provozieren und zu Gewaltanwendung legitimieren können. Insbesondere die Überzeugung, dass der Staat die Pandemie zur Unterdrückung der Bevölkerung inszeniert hat, hat unter Querdenken-Anhängern Fuß gefasst.
Die Verschmelzung unterschiedlicher Ideologien ist evident, da sich Überschneidungen mit anderen extremistischen Gruppen wie den „Reichsbürgern“ zeigen. Diese Verknüpfung ist insofern alarmierend, dass Verschwörungsideologien in der Vergangenheit Gewaltakte legitimieren konnten, wie die Attentate in Christchurch und Halle belegen. Betroffene von Verschwörungserzählungen konstruieren eine „Notwehrsituation“, die extremistische Gedanken weiter nährt.
Die Querdenken-Bewegung könnte vor einer weiteren Transformation stehen. Mit der bevorstehenden „Bademantel-Demo“ und den wiederbelebten Montagsspaziergängen wird verfolgt, eine breitere Masse zu mobilisieren. Dabei bleibt abzuwarten, wie sich die Bewegung weiter entwickeln wird und welche Rolle die aktuellen gesellschaftlichen Themen dabei spielen werden.
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Ort | Stuttgart, Deutschland |
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