Schock an Berliner Schule: Homosexueller Lehrer wird gemobbt!

Berlin, Deutschland - In einer besorgniserregenden Situation an einer Berliner Grundschule hat sich der 43-jährige Lehrer Oziel Inácio-Stech nach einem Outing als homosexuell homophobem Mobbing ausgesetzt gesehen. Der Lehrer, der wegen eines posttraumatischen Belastungssyndroms momentan krankgeschrieben ist, erhielt nach seiner Selbstoffenbarung wenig Unterstützung von den Eltern und der Lehrerschaft. Laut Informationen von Welt äußerten Schüler homophobe Beleidigungen, darunter die Aussage, er sei eine „Schande für den Islam“.
Inácio-Stech unterrichtet an der Carl-Bolle-Grundschule, die 300 Schüler zählt, von denen 95 Prozent einen Migrationshintergrund haben. Der Lehrer, der seit 2010 in Deutschland lebt und mit einem Mann verheiratet ist, hat entschieden, seine sexuelle Orientierung und seinen Familienstand zu publik zu machen, nachdem er den Rat erhielt, sich nicht zu verstecken. Leider erhielt er keine Unterstützung von der Schulleitung oder seinen Kollegen in dieser schwierigen Zeit.
Mangelnde Unterstützung und Vorurteile
Der Fall hat das Interesse von Thilo Sarrazin geweckt, der eine „objektive Tragik“ in der Situation sieht. Er warnt vor den Folgen einer starken Zuwanderung aus islamisch geprägten Ländern und betont die Notwendigkeit einer verträglichen Integration. Sarrazin schätzt, dass circa 80 Prozent der Schüler an der Grundschule einen islamischen Religionshintergrund haben und kritisiert die Schulleitung für ihre unzureichende Unterstützung des Lehrers. Er warnt vor potenzieller Anpassung an nicht geteilte Werthaltungen.
Eine Studie des Lesben- und Schwulenverbands Deutschland (LSVD) hat jüngst die Ursachen von Homophobie in Deutschland untersucht. Diese zeigt, dass vor allem junge Türken und Russen aus Berlin für eine erhöhte Homophobie verantwortlich sind. taz berichtet, dass die Homophobie oft religiös motiviert ist, insbesondere im Zusammenhang mit dem Islam. Gut integrierte Personen aus diesen Gruppen zeigen hingegen weniger homophobe Einstellungen.
Gesellschaftliche Einstellungen zur Homosexualität
Die gesellschaftlichen Einstellungen gegenüber lesbischen, schwulen und bisexuellen Menschen sind in Deutschland gemischt. Laut einer internationalen Umfrage, die von der EU-Grundrechteagentur veröffentlicht wurde, haben über 16.000 Menschen an einer Untersuchung zu Coming-out, Diskriminierung und Gewalt teilgenommen. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass 70% der Deutschen den Schutz von trans Personen unterstützen und 71% die legale Ehe für gleichgeschlechtliche Paare befürworten. Zudem unterstützen 73% gleiche Adoptionsrechte für homosexuelle Paare, wie lsvd.de berichtet.
Obwohl eine Mehrheit die Rechte von LGBTQ+ Personen unterstützt, zeigt eine Umfrage, dass 29% der Deutschen sich aktiv gegen Vorurteile ausgesprochen haben. Die tief verwurzelte Homophobie wird als ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem angesehen, das nicht einfach durch Gesetze bekämpft werden kann. Dialog und Aufklärung sind dringend notwendig, um eine positive Veränderung herbeizuführen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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