Trump gegen Harvard: Droht das Ende der Steuerprivilegien?
Harvard University, Massachusetts, USA - Die Harvard University in Massachusetts steht im Mittelpunkt einer Kontroverse über Antisemitismus und Diversität. Die Universität hält an ihren Diversitätsprogrammen fest, die darauf abzielen, Diskriminierung von Schwarzen, Frauen und anderen Gruppen zu bekämpfen. US-Präsident Donald Trump hat jedoch angekündigt, die Steuervorteile für Harvard zu prüfen. Auslöser für Trumps Schritt sind pro-palästinensische Proteste an US-Universitäten sowie Vorwürfe, dass Harvard zu wenig gegen Antisemitismus unternehme. Präsident Trump zieht in Betracht, Harvard als „politische Organisation“ einzustufen, was zu einem Verlust der Steuerfreiheit führen könnte. Dies würde bedeuten, dass Spenden an die Universität steuerlich nicht mehr absetzbar wären.
In diesem Kontext wirft die US-Regierung Harvard vor, dass radikalislamische Hamas-Parolen ausgegeben wurden, die jüdische Studierende gefährden. Zugleich plant die Regierung eine Streichung von Zuschüssen in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) für die Universität. Harvard steht in der Kritik dafür, dass Mitarbeiter nach Diversitätskriterien und nicht nach Leistungskriterien eingestellt werden. Harvard-Präsident Garber kündigte Widerstand gegen die staatlichen Vorgaben an und erhielt Rückendeckung von ehemaligen Präsidenten wie Barack Obama sowie von der ARD-Politikerin Constanze Stelzenmüller.
Angstieg von Antisemitismus an Hochschulen
<pÄhnlich besorgniserregend ist die Entwicklung des Antisemitismus an deutschen Hochschulen. Eine Studie des Bundesforschungsministeriums, die 2.300 Studierende befragte, zeigte einen Anstieg antisemitischer Einstellungen nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel. Diese Ergebnisse wurden kürzlich in Berlin präsentiert und zeigen, dass israelbezogener Antisemitismus bei 8 % der Studierenden auftritt, was dem Niveau der Gesamtbevölkerung entspricht.
Allgemeine antisemitische Haltungen sind in der Studierendenschaft um 10 % geringer, dennoch fragt sich Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, nach den Gründen für die erhöhte Präsenz und Radikalität von Antisemitismus an Hochschulen. Antisemitismusforscher Andreas Zick sieht als Teil des Problems die BDS-Gruppen (Boykott, Desinvestition, Sanktionen gegen Israel), die von ideologischen Gruppen unterstützt werden. Konflikte an den Hochschulen sind häufig, wobei sie nicht an allen Institutionen gleich stark ausgeprägt sind.
Reaktionen und Forderungen nach Maßnahmen
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger fordert die Hochschulen auf, ihr Hausrecht konsequent zu nutzen und das Hochschulrecht zu überprüfen. Ein mutmaßlicher Angriff auf einen jüdischen Studenten an der FU Berlin führte zu Forderungen des Zentralrats nach der Exmatrikulation des Täters. Die Studie zeigt auch, dass rund ein Drittel der jüdischen Studierenden Diskriminierung erfahren hat, während mehr als die Hälfte solche Vorfälle an den Hochschulen beobachtet hat.
Stark-Watzinger betont die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen gegen Antisemitismus. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass das Problem nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland zunehmend an Dringlichkeit gewinnt. Hochschulen sind gefordert, aktiv zu werden, um die Sicherheitslage ihrer Studierenden zu verbessern und ein respektvolles Miteinander zu fördern.
Unser Mitteleuropa berichtet, dass die Thematik von Antisemitismus und Diversität in Bildungseinrichtungen sowohl in den USA als auch in Deutschland dringender denn je behandelt werden muss. Die aufeinanderprallenden Interessen und die teils eskalierenden Konflikte an den Universitäten erfordern entschiedene Maßnahmen und einen respektvollen Dialog.Für weitere Informationen über die antisemitischen Vorfälle an deutschen Hochschulen können Sie ZDF besuchen, um aufschlussreiche Details zu der kürzlich veröffentlichten Studie zu erhalten.
Details | |
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Vorfall | Terrorismus |
Ort | Harvard University, Massachusetts, USA |
Verletzte | 1 |
Quellen |