Waldhof Mannheim: 120.000 Euro Strafe für gefährliche Pyrotechnik!

SV Waldhof Mannheim erhält eine DFB-Geldstrafe von über 120.000 Euro wegen Pyrotechnik im Stadion. Einspruch eingelegt.
SV Waldhof Mannheim erhält eine DFB-Geldstrafe von über 120.000 Euro wegen Pyrotechnik im Stadion. Einspruch eingelegt. (Symbolbild/NAG Archiv)

Mannheim, Deutschland - Der SV Waldhof Mannheim wurde vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu einer Geldstrafe von insgesamt 120.535 Euro verurteilt. Diese Entscheidung ist das Ergebnis eines Vorfalls während eines Drittligaspiels gegen Energie Cottbus am 7. Dezember des Vorjahres, das mit 0:1 endete. Vor dem Anpfiff zündeten die Fans der Waldhof-Mannschaft eine beeindruckende Menge an pyrotechnischen Gegenständen: 50 Bengalische Fackeln, sechs Rauchkörper, zwölf Fontänen, zusätzlich wurden pyrotechnische Gegenstände aus vier Batterien abgeschossen und 25 Knallkörper in Richtung Spielfeld geworfen. Diese Vorkommnisse führten dazu, dass der Anstoß um etwa zwei Minuten verzögert werden musste. Während des Spiels zündeten die Heimzuschauer zudem weitere 121 Bengalische Fackeln.

Das Urteil des DFB ist derzeit noch nicht rechtskräftig, da der Verein bereits Einspruch eingelegt hat. Die Strafen, die Fußballvereine im Allgemeinen treffen, sind nicht ungewöhnlich, wenn Fans Pyrotechnik abrennen oder beleidigende Banner zeigen. Diese Regelungen sind Teil eines umfassenden Strafkatalogs des DFB, der für verschiedene Ligen spezifische Geldstrafen vorsieht. So beträgt die Strafe für Pyrotechnik in der 3. Liga 350 Euro pro pyrotechnischem Gegenstand, während in der 1. Bundesliga 1.000 Euro fällig werden, und in der 2. Liga 600 Euro.

DFB und Geldstrafen

Die Einnahmen aus diesen Geldstrafen fließen überwiegend in soziale Projekte durch die Stiftungen des DFB, wie die Egidius Braun und Sepp Herberger Stiftungen. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 4,915 Millionen Euro an fußballnahe Stiftungen gespendet, die diese Gelder zur Unterstützung von verschiedenen sozialen Programmen verwenden. Dazu gehören unter anderem die Förderung blinder und sehbehinderter Menschen im Blindenfußball sowie Unterstützungsprojekte für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung.

Ein zentraler Aspekt bei den Strafen ist die klare Position des DFB gegen die Legalisierung von Pyrotechnik im Stadion. Der DFB verweist auf die Gefahren, die das Abbrennen von Pyrotechnik mit sich bringt. Trotz dieser Haltung gibt es Fan-Initiativen wie „Pro Pyro“, die eine Legalisierung unter bestimmten Bedingungen fordern, jedoch bislang nicht auf Anfragen reagierten.

Strafen im Vergleich

Die Strafen für Pyrotechnik sind nicht nur ein Problem in Mannheim. In der gesamten Saison 2022/23 hat der DFB über vier Millionen Euro an Geldstrafen eingenommen. Eintracht Frankfurt führt das DFB-Strafen-Ranking mit 433.100 Euro an, gefolgt von anderen Clubs, während Union Berlin mit 133.000 Euro auf Platz acht liegt. Besonders am Stadtderby zwischen Union Berlin und Hertha BSC wurde deutlich, dass Strafen in dieser Höhe nicht selten sind, da Union für ähnliche Vorfälle 73.000 Euro zahlen musste.

Kritiker bemängeln jedoch die Praxis des DFB, wonach die Vereine für das Verhalten einzelner Zuschauer verantwortlich gemacht werden. Während vierteljährliche Berichte und jährliche Statistiken über Geldstrafen veröffentlicht werden, stellt sich die Frage, ob die Maßnahmen tatsächlich präventiv wirken oder ob sie die Fans nur weiter von den Stadien entfremden.

Die Debatte über die Verwendung von Pyrotechnik im Fußball bleibt somit ein umstrittenes Thema, da sowohl die Sicherheit im Stadion als auch die Fankultur ständig im Zwiespalt stehen.

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Ort Mannheim, Deutschland
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