Berliner Frühlingshimmel weicht frostigem Wetter: Die eisigen Heiligen sind da!
Berlin, Deutschland - Berlin erlebt in dieser Woche einen markanten Wetterwechsel. Die Temperaturen erreichen bis Mittwoch frühsommerliche Werte von bis zu 23 Grad Celsius. Doch ab Donnerstag kündigt sich ein spürbarer Temperatursturz an, bei dem die Höchstwerte nur zwischen 14 und 18 Grad liegen werden. Dies berichtet t-online. Der Grund für diese abrupte Abkühlung ist ein frischer Nordostwind, der mit böigen Winden einherkommt. In der Osthälfte Brandenburg ist zudem mit lokalen Schauern zu rechnen, während es in den meisten anderen Regionen trocken bleibt. In Berlin ist das Regenrisiko moderat, und es wird wenig Sonne erwartet.
Die Abkühlung trifft in eine besondere Zeit, den letzten der sogenannten „Eisheiligen“. Die Eisheiligen, die traditionell zwischen dem 11. und 15. Mai gefeiert werden, sind historisch für Kaltlufteinbrüche in Deutschland bekannt. Die bekanntesten Namen dieser Tage sind Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und Kalte Sophie (15. Mai).
Eisheilige und ihre Auswirkungen
Wie dwd erläutert, bringen die Eisheiligen im Mai oft arktische Kaltluft mit sich, die für die Landwirtschaft kritisch sein kann. Historisch gesehen sinken die Temperaturen in dieser Zeit häufig, was Risiken für die Ernte birgt. Insbesondere Pankratius kann in der Nacht zum 12. Mai Frost bis zu -3 Grad in zwei Metern Höhe und verbreiteten Bodenfrost mitbringen. Auch Servatius und Bonifatius, die in den Nächten zum Mittwoch und Donnerstag folgen, sind dafür bekannt, Frost bis -4 Grad zu verursachen. „Kalte Sophie“ bringt milden Frost in einigen Regionen in der Mitte und im Osten Deutschlands.
Die meteorologische Bedeutung der Eisheiligen lässt sich auf verschiedene klimatische Phänomene zurückführen. Laut zdf heizt sich der europäische Kontinent im Mai schneller auf als das umgebende Meer, was oft zu Tiefdruckgebieten und plötzlicher Kälte führt. Diese Kaltluft benötigt etwa 24 Stunden, um von den Küstenregionen ins Binnenland vorzudringen.
Bauernregeln und Klimawandel
In den letzten Jahren wurden die Eisheiligen häufig von weniger intensiven Kaltlufteinbrüchen begleitet. Dies führt dazu, dass die Frostgefahr für die Ernte oft geringer ist als in früheren Zeiten. Wetterforscher berichten, dass die klimatischen Veränderungen in Europa das Blühen der Früchte nach vorne verschieben, was den Einfluss der Eisheiligen auf die Vegetation verringert. Daher nehmen auch die kälteren Temperaturen und Frosttage während der Eisheiligen ab, was die Bauern vor neue Herausforderungen stellt.
Bauernregeln, die seit dem 15. Jahrhundert existieren, warnen vor den Frostrisiken in dieser Zeit, wie etwa: „Pankratius hält den Nacken steif“, oder „Pankrazi, Servazi, Bonifazi sind drei frostige Bazi“. Diese Sprichwörter haben bis heute ihre Relevanz und helfen den Menschen, sich auf die unbeständigen Wetterbedingungen einzustellen.
Details | |
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Ursache | Kaltlufteinbrüche, Klimawandel |
Ort | Berlin, Deutschland |
Quellen |