Brandenburg jubelt: Viermal mehr Seepferdchen-Abzeichen als Berlin!

Brandenburg, Deutschland - Im Jahr 2024 haben in Brandenburg deutlich mehr Kinder das Seepferdchen-Schwimmabzeichen erhalten als in Berlin. In Brandenburg schlossen 1.433 Kinder erfolgreich das Seepferdchen ab, während es in Berlin nur 374 waren. Dies ist besonders bemerkenswert, da die Zahlen in der Hauptstadt stark rückläufig sind, während Brandenburg einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen konnte, wie rbb24 berichtet.

Zusätzlich zum Seepferdchen-Abzeichen wurde das Bronze-Abzeichen (Freischwimmer) in Brandenburg von knapp 870 Personen erworben, was ebenfalls einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. In Berlin errangen 470 Schwimmschülerinnen und -schüler das Bronze-Abzeichen, was rund drei Dutzend mehr als im Vorjahr entspricht. Insgesamt erhielten in beiden Bundesländern knapp 3.000 Personen ein Schwimmabzeichen, von Seepferdchen bis Gold. Bundesweit wurden sogar mehr als 95.000 Schwimmabzeichen (ohne Seepferdchen) ausgegeben, ein neuer Höchstwert der letzten zehn Jahre. Die Zahl der Seepferdchen-Abzeichen stieg bundesweit auf 57.601.

Wichtige Rolle der DLRG

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. DLRG-Präsidentin Ute Vogt betont den wertvollen Einsatz der Schwimmausbilder und hebt hervor, dass trotz der verschlechterten Rahmenbedingungen die Schwimmfähigkeit vieler Menschen verbessert werden konnte. Im März 2024 meldete die DLRG mehr als 400 Ertrinkungsfälle in deutschen Gewässern – die höchste Zahl seit 2019. Diese Entwicklung zeigt die Notwendigkeit, die Schwimmfähigkeiten der Bevölkerung zu steigern und mehr Kinder für das Schwimmen zu begeistern.

Besonders wichtig ist, dass der Erwerb von Schwimmabzeichen wie dem Seepferdchen oder dem Bronze-Abzeichen nicht automatisch sicheres Schwimmen garantiert. Laut der DLRG bescheinigt das Seepferdchen lediglich das Beherrschen von grundlegenden Schwimmfertigkeiten, während das Freischwimmer-Abzeichen (Bronze) für sicheres Schwimmen steht. Aktuell werden nur 57 Prozent der Kinder von ihren Eltern als sichere Schwimmer eingestuft. Diese Zahl ist im Vergleich zu 2017 gesunken und zeigt, dass viele Eltern fälschlicherweise glauben, ihr Kind könne schwimmen, sobald es das Seepferdchen hat, wie DLRG anmerkt.

Zukunft der Schwimmfähigkeit in Deutschland

In den letzten Jahren wurde der Anteil sicherer Schwimmer unter den Kindern zunehmend kritischer betrachtet. DLRG schätzt, dass 58 Prozent der Kinder am Ende der Grundschule keine sicheren Schwimmer sind. Der Anteil der sicheren Schwimmer nimmt mit dem Alter zu: 26 Prozent der Eltern von Sechsjährigen geben an, ihr Kind schwimme sicher, während dieser Anteil bei Zehnjährigen auf 83 Prozent steigt.

Zusammenfassend zeigt sich, dass es entscheidend ist, die Schwimmfähigkeiten der Kinder weiter zu fördern und Anreize für eine Schwimmausbildung zu schaffen, insbesondere im Hinblick auf die aktuellen Ertrinkungszahlen. Der Erwerb von Schwimmabzeichen ist dabei ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Schwimmkompetenz.

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Vorfall Sonstiges
Ort Brandenburg, Deutschland
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