Brandstifter-Prozess in Krefeld: Risiko-Täter vor Gericht!

Krefeld, Deutschland - Im Oktober 2022 kam es in Krefeld zu einer besorgniserregenden Reihe von Brandstiftungen, die nun vor dem Landgericht Krefeld juristisch aufgearbeitet werden. Ein 38-jähriger Mann iranischer Herkunft steht dort im Fokus der Anklage. Die Vorwürfe umfassen versuchte besonders schwere Brandstiftung, vollendete schwere Brandstiftung sowie einfache Brandstiftung, Bedrohung und Beleidigung. Laut dewezet.de hat der Beschuldigte am 10. Oktober 2022 in seiner Dachgeschosswohnung ein Feuer gelegt und zudem einen Transporter der Caritas in Brand gesetzt.

Der Iraner beschleunigte die Situation weiter, indem er die Fensterscheibe eines Büros der Arbeitsagentur einschlug, Benzin auf einen Schreibtisch schüttete und darauf ein Feuer entzündete. Auch im Foyer eines Kino-Komplexes am Hauptbahnhof schüttete er Benzin aus, was in der Folge über 150 Personen in Gefahr brachte. Um einen Großbrand zu verhindern, schoss die Polizei auf ihn, wodurch er Verletzungen an Schulter und Oberschenkel erlitt. Er wird seither im Krankenhaus bewacht und hat Drohungen gegen die Beamten geäußert, sich eine Waffe zu besorgen und „alle Deutschen“ zu töten.

Vorstrafen und Rechtslage

Der 38-Jährige ist kein Unbekannter im Justizsystem. Er reiste illegal nach Deutschland ein und wurde bereits mehrfach verurteilt. 2010 erhielt er eine Haftstrafe von viereinhalb Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchter Vergewaltigung und wurde 2014 entlassen. Im Jahr 2024 tauchte er wieder in Krefeld auf. Trotz seiner Vorgeschichte und der Gefährlichkeit wurde eine Abschiebung in seinen Heimatstaat Iran nicht vollzogen, da er sich weigerte, eine Erklärung zur freiwilligen Rückkehr zu unterzeichnen. Eine Abschiebung wird schwierig, denn seine Identität ist unklar; er soll mit bis zu 27 verschiedenen Personalien operiert haben, wie wdr.de berichtet.

Die Stadtverwaltung hat mitgeteilt, dass er im Handlungs- und Prüffallkonzept „Periskop“, welches Personen mit Risikopotential erfasst, geführt wird. Dies wurde durch den Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) bekräftigt, der zudem von einer Bedrohung eines Mitarbeiters der Behörde durch den Mann berichtete. Der Beschuldigte hat sich bisher zu den Vorwürfen nicht geäußert, eine Einlassung wird jedoch für den zweiten Verhandlungstag erwartet.

Kriminalstatistik und soziale Hintergründe

Das Fallbeispiel des mutmaßlichen Brandstifters steht im Kontext einer besorgniserregenden Zunahme von Straftaten in Deutschland. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 ist die Anzahl erfasster Straftaten um 5,5 % gestiegen und erreichte mit 5.940.667 Fällen einen Höchststand seit 2016. Vor allem die Zuwanderung sowie wirtschaftliche und soziale Belastungen durch Inflation wurden als Faktoren für den Anstieg identifiziert. Insbesondere Gewaltkriminalität hat zugenommen: 214.099 Fälle wurden im Jahr 2023 verzeichnet, ein Anstieg von 8,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Auffällig ist, dass 34,4 % der Tatverdächtigen nichtdeutsche Staatsbürger waren, einem Anstieg von 13,5 %.

In diesem Licht wird die Thematik um die Herkunft und Vorstrafen des 38-jährigen Iraners noch komplexer. Die von ihm verübten Taten sind Teil eines größeren Problems, das die Gesellschaft, die Justiz und die Integration von Personen mit kriminellem Hintergrund betrifft. In Krefeld wird bereits über die Bedeutung dieser Ereignisse diskutiert, während die Verhandlungen am Landgericht weitergehen.

Details
Vorfall Brandstiftung
Ort Krefeld, Deutschland
Verletzte 1
Festnahmen 1
Quellen