Bremerhaven: Frauenhaus-Ausbau in Gefahr – Stadt spart bei Hilfen!

Bremerhaven: Frauenhaus-Ausbau in Gefahr – Stadt spart bei Hilfen!
Die Situation des Frauenhauses in Bremerhaven ist alles andere als rosig. Im April und Mai 2023 wurden in der Einrichtung 14 gewaltbetroffene Frauen sowie deren 22 Kinder abgewiesen, weil alle Betten besetzt waren. Das berichtet die taz. Die Folgen dieser Überbelegung sind ernst: Frauen müssen oft auf umliegende Einrichtungen oder private Hilfe zurückgreifen, was in vielen Fällen nicht die beste Lösung darstellt. In Extremfällen wurde sogar schon auf Pensionen oder Hotels ausgewichen, um Schutz zu bieten. „Das kann so nicht weitergehen“, sagt eine Beraterin der Gesellschaft für integrative soziale Beratung und Unterstützung (GISBU).
Die GISBU bietet nicht nur Schutz für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, sondern leistet auch wertvolle Unterstützung in akuten Gefahrensituationen. Rückzugsmöglichkeiten, Beratung bei Wohnungsverlust oder Unterstützung bei der Wohnungssuche sind nur einige der Angebote. Bei der Aufnahme ins Frauenhaus ist eine vorherige Kontaktaufnahme ratsam, um alles gut zu planen. Allerdings bleibt festzuhalten, dass die Kapazitäten dringend erhöht werden müssen.
Finanzielle Hürden für den Ausbau
Die Zentralstelle für die Gleichstellung der Frau (ZGF) kämpft seit zehn Jahren um eine Erweiterung des Frauenhauses. Erfreulich ist, dass die Stadtverordnetenversammlung bereits 2022 beschloss, die bettenzahl von 17 auf 30 zu erhöhen. Doch trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die finanzielle Situation angespannt. Aktuell hat der Stadthaushalt für 2025 lediglich 10.000 Euro für das Frauenhaus bereitgestellt – viel zu wenig, um ernsthafte Veränderungen herbeizuführen.
Die Stadt steht unter dem Druck, aufgrund eines Defizits von über 30 Millionen Euro aus dem Vorjahr und den geforderten Einsparungen von 20 Millionen Euro, auch in anderen Bereichen zu kürzen. Während der Haushaltsdebatte wurden zahlreiche Anliegen angesprochen, jedoch verlief die Diskussion über das Frauenhaus ein wenig im Sande. Die CDU versprach zwar, dass der Ausbau des Frauenhauses weiter verfolgt werde, doch ein schlüssiges Konzept fehlte bis dato.
Die Perspektive bleibt trübe
Das überarbeitete Konzept für den Ausbau des Frauenhauses, das kürzlich von der GISBU eingereicht wurde, kam zu spät für den aktuellen Haushalt. Die Situation könnte auch 2026 ähnlich aussehen, wo zusätzliche Einsparungen von 28 Millionen Euro erforderlich sind. Kathrin Stern von der ZGF weist darauf hin, dass angesichts dieser Herausforderungen die Prioritäten nicht richtig gesetzt werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Stadtverantwortlichen die Dringlichkeit des Themas erkennen und schnellstens handeln, um den betroffenen Frauen und ihren Kindern eine sichere Unterkunft und Unterstützung zu bieten.
Kontaktinteressierte können sich über die Hotline 0471-83001 oder per E-Mail an frauenhaus@diakonie-bhv.de mit dem Frauenhaus in Verbindung setzen. Hier werden auch wertvolle Informationen über benötigte Dokumente wie Ausweis, Geburtsurkunden und medizinische Unterlagen bereitgestellt, um eine Aufnahme so reibungslos wie möglich zu gestalten.