Dürre in Bremen: Weizen leidet unter schlimmster Trockenheit seit Jahren!

Trockenheit in Bremen beeinträchtigt Weizenanbau 2025: Landwirte kämpfen gegen extreme Bedingungen und drohende Ernteausfälle.
Trockenheit in Bremen beeinträchtigt Weizenanbau 2025: Landwirte kämpfen gegen extreme Bedingungen und drohende Ernteausfälle. (Symbolbild/NAG)

Bremen, Deutschland - Die aktuelle Trockenheit in Deutschland erreicht alarmierende Ausmaße, wobei Landwirte wie Wilken Hartje im Landkreis Diepholz besonders unter den Bedingungen zu leiden haben. In einem seiner Weizenfelder zeigt er sich besorgt über den schlechten Zustand seiner Pflanzen. „Es hat seit einer Woche nicht geregnet, und der Boden ist sehr trocken“, berichtet Hartje. Der Deutsche Wetterdienst hat festgestellt, dass das Frühjahr 2025 das trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vorweist. Von Januar bis April fielen im Landkreis Diepholz nur 125 Millimeter Niederschlag, im langjährigen Durchschnitt sind es 196 Millimeter, während Bremen mit nur 95 Millimetern auskommen musste, anstelle der üblichen 187 Millimeter.

Hartje erläutert zudem, dass der Wasserbedarf für die frühen Kartoffelbestände und Sommergetreide bei 25 bis 30 Millimetern pro Woche liegt. Doch die Weizenpflanzen zeigen bereits Stresssymptome, ihre Blätter rollen sich und werden gelb. „Die Dürre hat dazu geführt, dass unsere Weizenernte 2024 die niedrigste seit 2012 war“, erklärt er. Auf seinem 7,5 Hektar großen Feld variiert die Bodenqualität, was das Risiko von Ernteausfällen erhöht. Laut dem Dürre-Monitor sind weite Teile Norddeutschlands in der höchsten Dürre-Stufe eingestuft, und die klimatische Wasserbilanz ist negativ, ähnlich wie im extrem trockenen Frühjahr 2011.

Wachsender Druck auf die Landwirtschaft

Die Trockenheit hat nicht nur Auswirkungen auf den Weizen, sondern beeinträchtigt auch andere Kulturen wie Sommergetreide, Kartoffeln und Rüben. Der Wasserbedarf von Mais wird in den kommenden Wochen weiter ansteigen. Die Landwirtschaft sieht sich nötiger denn je mit der Herausforderung konfrontiert, künstlich zu bewässern, wobei viele Betriebe dies als unpraktikable Lösung ansehen. Christian Kluge vom Bauernverband in Bremen betont die Dringlichkeit von Regen und warnt, dass der erste Grasschnitt zwar von guter Qualität war, der zweite Schnitt jedoch ohne ausreichende Niederschläge schlechter ausfallen könnte.

Hartje versucht, das Risiko von Totalausfällen zu streuen, indem er auf mehrere Früchte setzt. In einem Nachbarfeld findet er zwar noch etwas Bodenfeuchtigkeit, warnt jedoch, dass die Notwendigkeit zur Bewässerung steigen wird, sollte die Trockenheit anhalten. Dies spiegelt sich auch in der breiteren Problematik des Wassermangels wider, die viele Regionen in Europa betrifft. Eine Studie des Joint Research Centre (JRC) warnt vor anhaltender Trockenheit in vielen Teilen Europas, einschließlich Deutschland.

Ökologische und wirtschaftliche Herausforderungen

Die Auswirkungen der Trockenheit sind weitreichend und betreffen nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Ökosysteme. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt vor Ökosystemschäden, die durch sinkende Flusspegel, hohes Niedrigwasser am Bodensee und zunehmende Waldbrandgefahr verursacht werden. Der Wasserverlust durch Verdunstung ist erheblich und liegt zwischen 50 und 125 Millimetern über den Niederschlagsmengen. Extremwetterereignisse, einschließlich Dürren, nehmen zu und treten in kürzeren Abständen auf. Dies führt zu erhöhten Unsicherheiten für Landwirte, insbesondere für junge Pflanzen und flach wurzelnde Kulturen.

Darüber hinaus hat der Klimawandel die Temperaturen in Deutschland um etwa zwei Grad erhöht, wodurch die Auswirkungen von Trockenheit verstärkt werden. Die EU-Kommission warnt vor den ökologischen Folgen des Niedrigwassers in Flüssen, das sich auf die Trinkwasserversorgung, die Landwirtschaft und die Schifffahrt auswirkt. Diese Entwicklungen machen deutlich, dass die bevorstehenden Monate für die Landwirtschaft und die Umwelt entscheidend sein werden. Es bedarf dringender Maßnahmen zur Wiederherstellung geschädigter Lebensräume und zur Stärkung der biologischen Vielfalt.

Insgesamt zeigt sich: Die Trockenheit in Deutschland ist Teil eines größeren Klimamusters, das Europa betrifft. Während die westlichen Regionen 2024 viel Regen erhielten, leidet der Osten weiterhin unter anhaltender Dürre.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Dürrebedingungen in Deutschland und deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft, siehe Weser-Kurier, UFZ und Deutschlandfunk.

Details
Ort Bremen, Deutschland
Quellen