Bundesnetzagentur senkt Vergütung: Verbraucher sparen 1,5 Milliarden Euro!

Deutschland - Die Bundesnetzagentur hat am 23. April 2025 Pläne vorgestellt, die Vergütung für die dezentrale Einspeisung von Strom zu reduzieren. Ziel dieser Initiative ist es, innerhalb von drei Jahren insgesamt 1,5 Milliarden Euro an Kosten zu sparen, die von den Stromkunden über Netzentgelte getragen werden. Ab dem 1. Januar 2026 sollen die Entgelte jährlich um 25 Prozent gesenkt werden, bis die Vergütung für dezentrale Anlagen im Jahr 2029 vollständig entfällt. Dies wurde von Klaus Müller, dem Präsidenten der Bundesnetzagentur, angekündigt.

Diese Maßnahme betrifft vor allem industrielle Unternehmen sowie kommunale Betreiber mit dezentralen Stromerzeugungsanlagen, währendSolar- und Windanlagen von der neuen Regelung ausgeschlossen sind. Derzeit profitieren rund 12.000 Anlagen in Deutschland von den sogenannten vermiedenen Netzentgelten, die ursprünglich 1999 eingeführt wurden, um die Entlastung des übergeordneten Netzes durch kleine Kraftwerke zu fördern.

Änderungen in der Struktur der Netzentgelte

Die Regelung zu vermiedenen Netzentgelten wird zunehmend als nicht mehr zeitgemäß angesehen. Laut Müller zeigen aktuelle Analysen, dass lokal erzeugter Strom oft über lange Strecken transportiert werden muss, was zusätzliche Kosten verursacht. Die Einsparungen für Verbraucher und Unternehmen belaufen sich in den Jahren von 2026 bis 2028 insgesamt auf etwa 1,5 Milliarden Euro, was einen spürbaren Einfluss auf die Netzkosten hat.

Aktuell betragen die jährlichen Zahlungen für die vermiedenen Netzentgelte rund eine Milliarde Euro, was etwa drei Prozent der Netzkosten ausmacht. Diese Gelder entlasten hauptsächlich Energieversorger, die auf dezentrale Erzeugungsanlagen angewiesen sind. Stadtwerke, die ein Drittel der Anlagen betreiben, sowie Industrieunternehmen, die zwei Drittel der Anlagen nutzen, müssen sich auf eine deutliche Reduzierung der verfügbaren Mittel einstellen.

Hintergründe des Strommarktes in Deutschland

Die Anpassungen in der Vergütung spiegeln sich auch in der Gesamtlage des deutschen Strommarktes wider. Deutschland hat im Jahr 2023 mehr Strom importiert als exportiert; über 54 Terawattstunden kamen aus anderen Ländern, während die heimische Produktion vor allem durch erneuerbare Energien dominiert wurde. Laut der Bundesregierung wurde 2023 erstmals über 50 Prozent des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Quellen erzeugt, wozu auch ein signifikanter Anstieg des Einsatzes von Erdgas zur Stromerzeugung um 31,3 Prozent im Vergleich zu 2022 gehört.

Der europäische Strombinnenmarkt, an dem Deutschland Teil hat, fördert den Wettbewerb und verbessert die Versorgungssicherheit, während gleichzeitig die Kosten für die Verbraucher gesenkt werden. Dies ermöglicht es den deutschen Versorgern, auch günstigeren Strom im Ausland zu beziehen. Die derzeitige Lage zeigt, dass Deutschlands Abhängigkeit von teurem Atomstrom zum Beispiel aus Frankreich nicht mehr gegeben ist; die heimische Stromerzeugung hat sich diversifiziert und angepasst.

Die Bundesnetzagentur hat den Entwurf zur neuen Vergütungsregelung zur Konsultation gestellt, und interessierte Parteien können bis zum 23. Mai 2025 Stellungnahmen dazu abgeben. Die Veränderungen sollen nicht nur den Verbraucher entlasten, sondern auch für eine nachhaltigere und zeitgemäßere Stromversorgung sorgen.

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Vorfall Gesetzgebung
Ort Deutschland
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