Continental spaltet sich ab: Neue Zukunft für Aumovio im Auto-Markt!

Shanghai, China - Die Autozuliefersparte von Continental wird künftig unter dem Namen Aumovio agieren. Diese Namensänderung wurde während der Auto Shanghai verkündet. Der Automotive-Chef von Continental, Philipp von Hirschheydt, erklärte die Vorteile der Eigenständigkeit und gab bekannt, dass Aumovio als agiles „Powerhouse“ fungieren soll. Die Hauptversammlung von Continental, die am 25. April stattfindet, muss der Abspaltung zustimmen. Die neu gegründete Firma plant darüber hinaus, ab September 2025 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert zu werden.

Aumovio wird sich auf Elektronikprodukte und innovative Mobilitätslösungen für software-definierte Fahrzeuge konzentrieren. Der Fokus liegt dabei auf vernetzter und autonomer Mobilität, um ein breites Kundenspektrum anzusprechen. Darüber hinaus plant Aumovio, den chinesischen Markt zu erobern, wo es intendiert, lokale Produktions- und Entwicklungsstätten aufzubauen; China ist der größte Automobilmarkt weltweit. Im Jahr 2024 erzielte der automotive Bereich von Continental dort etwa 14 % seines Umsatzes und beschäftigte rund 10.000 Mitarbeiter.

Krise und Neuausrichtung

Die Abspaltung von Aumovio ist Teil einer umfassenderen Neuausrichtung von Continental, die im Dezember 2022 angekündigt wurde. Die Autozuliefersparte gilt als Sorgenkind des Unternehmens, da sie in den letzten Jahren rote Zahlen schrieb. Um Kosten zu senken, plant Continental den Abbau von mehr als 10.000 Stellen, insbesondere in den Bereichen Verwaltung und Forschung & Entwicklung. Dies könnte einen erheblichen Einfluss auf die Beschäftigung in der Branche haben, zu der auch die 100 größten Automobilzulieferer Deutschlands gehören.

Laut einer Marktanalyse von MEYER INDUSTRY RESEARCH wird erwartet, dass der Gesamtumsatz der TOP 100 Automobilzulieferer in Deutschland im Jahr 2023 etwa 279 Milliarden Euro beträgt. Diese Unternehmen haben seit dem Krisenjahr 2020 eine Umsatzsteigerung erfahren, wobei die durchschnittliche Wachstumsrate des Umsatzes bei 6,9 % liegt.

Blick in die Zukunft

Die Ankündigung des Stellenabbaus könnte das Beschäftigungswachstum ab 2024 stoppen. Dennoch zeigen einige Unternehmen innerhalb der Branche, dass sie profitabler geworden sind, während andere weiterhin Verluste verzeichnen. Eine weitere mögliche Trennung steht im Raum: Continental plant, sich auch von der Kunststofftechniksparte Contitech zu trennen, die möglicherweise im Jahr 2026 verselbstständigt wird. Nach diesen Veränderungen könnte nur das Reifengeschäft von Continental übrig bleiben.

Die Neugründung Aumovio und die strategischen Neuausrichtungen unterstreichen die dynamischen Veränderungen im Bereich der Automobilzulieferer und die Herausforderungen, vor denen die Branche steht. Unternehmen müssen agil bleiben, um in einem sich rasch entwickelnden Marktumfeld zu bestehen. Für Aumovio wird es entscheidend sein, sowohl auf den globalen Märkten als auch besonders in wichtigen Regionen wie China erfolgreich zu agieren und zukunftsorientierte Lösungen anzubieten.

Details
Vorfall Unternehmensfusion
Ort Shanghai, China
Quellen