DAX erreicht Rekordhoch: Anleger optimistisch trotz globaler Unsicherheiten

Deutschland - Am 20. Mai 2025 überschritt der DAX die wichtige Marke von 24.000 Punkten und schloss bei 24.036 Zählern, was einem Gewinn von 0,4 Prozent entspricht. Der Index hat in diesem Jahr bereits vier Tausendermarken überschritten und verzeichnet ein Plus von über 20 Prozent. Die Analysten von HSBC prognostizieren ein weiterhin positives Kursziel von 26.500 Punkten, wobei ein langfristiges Potenzial von bis zu 5.000 Punkten in Aussicht gestellt wird. Dennoch warnen sie vor möglichen Gewinnmitnahmen und Rücksetzern auf 23.476 oder 23.338 Punkte. DerDAX war stark aufgetrieben durch die Hoffnung auf ein Ende des Zollkonflikts zwischen den USA und China sowie sinkende Inflationsraten, während die Konjunkturschwäche in Deutschland den Investoren weniger Sorge bereitete.
Der Optimismus wurde durch mögliche Fortschritte in den Gesprächen zwischen US-Präsident Trump und Präsident Putin bezüglich einer Waffenruhe in der Ukraine gestärkt. Jedoch bleibt der Blick auf die Entwicklung der US-Börsen, die mit Kursverlusten von 0,3 Prozent beim Dow Jones, 0,6 Prozent beim Nasdaq 100 und 0,4 Prozent beim S&P 500 zu kämpfen hatten. Experten zeichnen ein Bild, das die zögerlichen Zinssenkungen der US-Notenbank für die Unsicherheit an den Märkten verantwortlich macht. Während die Börsen in den USA schwächelten, senkte die chinesische Notenbank die Leitzinsen um zehn Basispunkte, was auf eine Anpassung der Geldpolitik zur Unterstützung der Wirtschaft hinweist.
Entwicklung der Weltwirtschaft und geldpolitische Maßnahmen
In Europa plant die Europäische Zentralbank (EZB) eine weitere Zinssenkung. Die Entscheidung wurde von sinkender Inflation und einer schwächelnden wirtschaftlichen Entwicklung getragen, was bereits im Vorfeld zu geringen Marktreaktionen führte, da Anleger mit einer solchen Maßnahme gerechnet hatten. Der Leitzins könnte um einen Viertelpunkt auf 2,25 Prozent gesenkt werden. Diese geldpolitischen Maßnahmen werden als notwendig erachtet, um das Wirtschaftswachstum zu fördern, das jedoch aufgrund steigender Staatsausgaben unter Druck stehen könnte.
Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg vor der EZB-Entscheidung auf 2,93 Prozent, was die Sorgen über steigende Staatsverschuldung verstärkt. Der DAX erreichte dennoch kurzzeitig ein Rekordhoch von über 23.400 Punkten, bevor er wieder abgab. Zinssensitive Sektoren, wie Immobilienwerte, gerieten unter Druck, während Aktien von DHL um 10,3 Prozent und Lufthansa um 8 Prozent im MDAX stiegen.
Aktuelle Unternehmensnachrichten
Unter den Unternehmensmeldungen sticht die Deutsche Telekom hervor, die sich die Übertragungsrechte für die Fußball-WM 2026 gesichert hat. BMW plant Aktienrückkäufe im Wert von bis zu zwei Milliarden Euro, während Vodafone einen Nettoverlust von 3,7 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2024/25 meldet. SFC Energy-Aktien fielen um 14 Prozent nach einem enttäuschenden Quartalsbericht, und Honda kündigte an, die Investitionen in die E-Mobilität bis 2030 auf 7 Billionen Yen zu reduzieren. General Motors hat zudem die Fahrzeugexporte aus den USA nach China gestoppt, was die Unsicherheiten im Handelskonflikt zwischen den beiden Ländern weiter verstärken könnte. Laut Nvidia beläuft sich das entgangene Geschäft durch US-Ausfuhrbeschränkungen auf 15 Milliarden Dollar.
In dieser dynamischen Marktumgebung bleibt der DAX weiterhin im Mittelpunkt, während Investoren die geopolitischen Entwicklungen und geldpolitischen Maßnahmen genau im Auge behalten. Der Euro stabilisierte sich leicht und wurde mit 1,1263 Dollar gehandelt, während der Goldpreis auf 3.278 Dollar je Feinunze stieg und die Ölpreise stabil blieben, mit Brent bei 65,31 Dollar und WTI bei 62,50 Dollar.
Details | |
---|---|
Ort | Deutschland |
Quellen |