Delmenhorst ehrt Norbert Boese: Ein Lebenswerk für die Stadt!

Delmenhorst, Deutschland - Der Rat der Stadt Delmenhorst hat Norbert Boese mit dem Ehrenbürgerrecht ausgezeichnet, ein bedeutsamer Schritt in der Geschichte der Stadt, da es die neunte Verleihung dieser Würde darstellt. Oberbürgermeisterin Petra Gerlach (CDU) würdigte in ihrer Ansprache Boeses herausragendes Engagement und die persönliche Unterstützung, die er der Stadt über viele Jahre hinweg geleistet hat. Boese, der von 1991 bis 2001 als Oberstadtdirektor tätig war, spielte eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Kommunalen Präventionsrates, welcher ins Leben gerufen wurde, um die hohe Kriminalitätsquote zu bekämpfen und die Sicherheit in der Stadt zu verbessern. Hierbei bezieht sich die Initiative auch auf Ansätze der kommunalen Prävention, die hier umgesetzt wurden.

Boese ist zudem für seine Mitwirkung an der Gründung des Hanse-Wissenschafts-Kollegs (HWK) bekannt, womit Delmenhorst sich als akademischer Standort etablierte. Dies war ein weiterer Schritt zur Förderung von Bildung und Wissenschaft in der Region. Die Ehrenbürgerwürde, die Boese nun verliehen wurde, würdigt seine vorbildliche Arbeit und seinen Einsatz für die Stadtgesellschaft.

Ein Leben für Delmenhorst

Norbert Boese wurde am 31. Dezember 1939 in Bydgoszcz, Polen, geboren und flüchtete 1945 mit seiner Familie nach Bad Segeberg. Er studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Kiel und Berlin und absolvierte sein Referendariat in Schleswig-Holstein und München. Boese hatte für eine Vielzahl von Institutionen hohe Positionen inne, darunter als Leiter des Rechtsamts in Neumünster und als Stadtkämmerer und Stadtdirektor in Wilhelmshaven.

Seine Amtszeit als Oberstadtdirektor in Delmenhorst war die zweitlängste in Niedersachsen. Es ist erwähnenswert, dass das Stadtoberhaupt in Delmenhorst traditionell aus einer Doppelspitze besteht, die aus einem ehrenamtlichen Oberbürgermeister und dem Oberstadtdirektor besteht. Boese bewarb sich später für die SPD um das Amt des Oberbürgermeisters, verlor jedoch die Wahl.

Engagement für die Erinnerungskultur

Boese ist gleichzeitig ein engagierter Förderer der jüdischen Gemeinde in Delmenhorst und leitet den Freundes- und Förderkreis dieser Gemeinschaft. Ein zentrales Anliegen seines Engagements ist die Erinnerung an die Gräueltaten des Nationalsozialismus. So initiiert er die Verlegung von 40 Stolpersteinen in Delmenhorst zur Erinnerung an die Opfer des Regimes. Diese Steinmemorials wurden zwischen 2006 bis 2008 und erneut im Jahr 2024 verlegt. Boese setzt sich auch für die Finanzierung eines Museums zur Erinnerung an Euthanasie-Opfer ein, eine wichtige Maßnahme zur Bewahrung der Geschichte und zur Schaffung des Bewusstseins für die Vergangenheit.

Die Ehrenbürgerwürde, die nun Norbert Boese verliehen wurde, ist eine Anerkennung seiner langjährigen Dienste und seiner unermüdlichen Bemühungen um das Wohl der Stadt und ihrer Bürger. Dies spiegelt sich vor allem in seiner umfangreichen Sammlung von Eulen wider, die mehr als 8000 Exponate umfasst und im „Palast von Ostromecko“ in Bydgoszcz ausgestellt ist.

Die letzte Ehrenbürgerin von Delmenhorst war Käthe Stüve, die im Jahr 2021 ausgezeichnet wurde. Die erste Ehrenbürgerwürde erhielt 1928 der bekannte Erich Koch-Weser. Zu den bedeutenden früheren Ehrenbürgern der Stadt gehören ebenfalls mehrere ehemalige Oberbürgermeister und der langjährige Oberstadtdirektor Jürgen Mehrtens.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Delmenhorst, Deutschland
Quellen