DHL stoppt teure Lieferungen in die USA – Was bedeutet das für euch?

Hong Kong, China - Strengere Zollvorschriften belasten den Handel zwischen den USA und China zunehmend. Ab dem 21. April 2025 wird DHL den Versand von Waren im Wert von über 800 US-Dollar in die USA einstellen. Dies wurde durch die hohen Zölle ausgelöst, die auf bestimmte chinesische Produkte bis zu 245 Prozent betragen können, was die Lieferketten erheblich beeinträchtigt. Laut Merkur sind Unternehmen wie Shein, Temu, Hermès sowie einige Automobilhersteller betroffen, die bereits Preiserhöhungen planen.

Eine neue Vorschrift der US-Zollbehörde zwingt dazu, dass Waren, die einen Wert von 800 US-Dollar überschreiten, ein formales Einfuhrverfahren durchlaufen müssen. Dies war zuvor nur bei Waren über 2500 US-Dollar erforderlich. Diese Änderung hat signifikante Folgen, da das formale Verfahren zahlreiche Dokumente voraussetzt und somit zu Verzögerungen und höheren Kosten für DHL führt. Die Entscheidung betrifft lediglich den Versand von Unternehmen an Endkunden in den USA, während B2B-Versand von dieser Regelung nicht betroffen ist.

DHLs globale Entscheidung und weitere Auswirkungen

DHLs neue Regelungen betreffen nicht nur den Versand in die USA, sondern wirken sich weltweit auf alle Waren aus, einschließlich deutscher Produkte. In einem ähnlichen Schritt hat die Hong Kong Post den Versand von Waren in die USA ebenfalls eingestellt, was auf die Probleme mit den hohen US-Zöllen zurückzuführen ist. Diese Entwicklungen sind Teil eines längeren Konflikts, der seit März 2018 zwischen den USA und China schwelt und zunächst durch gegenseitige Strafzölle ausgelöst wurde, wie Wirtschaftsdienst berichtet.

Die US-Ziele in diesem Handelskrieg umfassen unter anderem die Modifikation der chinesischen staatskapitalistischen Wirtschafts- und Industriepolitik sowie die Reduzierung des Handelsbilanzdefizits, das 2017 bei 375 Milliarden US-Dollar lag. Um diese Ziele zu erreichen, haben die USA Importe aus China im Wert von rund 370 Milliarden US-Dollar mit zusätzlichen Zöllen belegt. China reagierte seinerseits mit WTO-Verfahren und Zöllen auf fast alle US-Importe.

Das im Januar 2020 unterzeichnete „Phase One Trade Agreement“ beinhaltete Zusagen von China, US-Produkte im Wert von 200 Milliarden US-Dollar zu kaufen, jedoch gab es in den Folgejahren erhebliche Skepsis hinsichtlich der Umsetzung dieser Verpflichtungen. Kritiker bezeichneten das Abkommen als Managed Trade, da es gegen WTO-Prinzipien verstoßen könnte.

Die derzeitige US-Zollpolitik hat nicht nur zu einer Reduktion des Anteils des US-chinesischen Handels am Gesamthandel geführt, sondern auch negative Effekte auf die US-Wirtschaft zur Folge gehabt, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe. Trotz der Kaufverpflichtungen im Phase-One-Abkommen konnten viele exportierende Sektoren, insbesondere die Landwirtschaft, ihre Verluste nicht ausgleichen, was die Herausforderungen in diesem komplexen Handelsumfeld verdeutlicht.

Details
Vorfall Handelskrieg
Ursache Strengere Zollvorschriften, Hohe Zölle
Ort Hong Kong, China
Quellen