Dresden im Wandel: Schulklassen mit bis zu 100% Migrantenanteil!
Dresden, Deutschland - In Dresden sorgt der hohe Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund in einigen Schulklassen für Besorgnis. Laut einer Kleinen Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Zickler, die vom Sächsischen Kultusministerium beantwortet wurde, liegt in mehreren Klassen der 135. Grundschule der Migrantenanteil über 60 Prozent, in Einzelfällen sogar bei 100 Prozent. Besonders auffällig ist der Anteil in Klasse 1a, wo 77,8 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund haben, gefolgt von Klasse 1b mit 64,7 Prozent und Klasse 1c mit 47,4 Prozent. In den zweiten Klassen der Schule liegt der Migrantenanteil sogar über zwei Drittel.
In der 122. Grundschule „Am Palitzschhof“ liegt der Migrantenanteil in den zweiten und dritten Klassen zwischen 70 und 80 Prozent. An der 16. Grundschule „Josephine“ wurde mit bis zu 88 Prozent der höchste Wert festgestellt, während an der 46. Oberschule ein Anteil von 90 Prozent gemeldet wurde. An der 101. Oberschule gibt es sogar Klassen, die ausschließlich aus Schülern mit Migrationshintergrund bestehen. In mehreren anderen Schulen sind ebenfalls Klassen mit einem Migrantenanteil von 100 Prozent zu verzeichnen.
Bildungserfolg und Herausforderungen
Die hohen Anteile an Schülern mit Migrationshintergrund werfen Fragen zur Bildungsqualität auf. Zickler äußert Bedenken, dass die Sprachkenntnisse der Schüler nicht ausreichen, um einen normalen Unterricht durchzuführen. Er fordert die Staatsregierung auf, die Beherrschung der deutschen Sprache als Voraussetzung für den Unterricht festzulegen. Diese Problematik wird durch die Tatsache verstärkt, dass der Bildungserfolg in Deutschland oft von dem Migrationshintergrund der Schüler abhängt. Schüler:innen mit einer Zuwanderungsgeschichte gelten häufig als bildungsbenachteiligt, was sich in den Ergebnissen der PISA-Studie 2018 widerspiegelt.
Laut den Ergebnissen besuchen nur 16,1 Prozent der ersten Generation von Migranten-Gruppen das Gymnasium, während es bei der zweiten Generation 30,3 Prozent sind. Diese Unterschiede in der Bildungsperspektive sind teils auch auf sprachliche Hürden zurückzuführen, die den Bildungserfolg der Schüler beeinträchtigen. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass mangelnde Deutschkenntnisse nicht nur individuelle Schüler, sondern auch die gesamte Klassengemeinschaft belasten.
Frühzeitige Sprachförderung notwendig
Die Diskussion um die Sprachförderung wird durch den Bildungsmonitor 2024 neu belebt, der auf die Dringlichkeit hinweist, Sprachbarrieren schnell abzubauen. Besonders in den frühen Lebensjahren sollten Kinder mit Migrationshintergrund, die seltener Kindergärten besuchen, gezielte sprachliche Unterstützung erhalten. Der Monitor zeigt außerdem, dass 21 Prozent der unter Dreijährigen mit Migrationshintergrund keinen Zugang zu einem Kindergarten haben, im Gegensatz zu 43 Prozent ohne Migrationshintergrund.
Ein Anstieg der Haushalte, in denen kein Deutsch gesprochen wird, ist ebenfalls zu verzeichnen, häufig bei Geflüchteten. In bildungsaffinen Zuwandererfamilien gibt es dagegen kaum Probleme, während der Anstieg von Kindern aus bildungsfernen Haushalten, insbesondere durch Geflüchtete aus der Ukraine, Syrien oder Afghanistan, zu einer abnehmenden Bildungsqualität führen könnte. Die dafür notwendigen Maßnahmen, wie das „Startchancen-Programm“, zielen darauf ab, den Bildungserfolg von sozialer Herkunft zu entkoppeln und erfordern eine umfassende Unterstützung an benachteiligten Schulen.
Die Landesregierung erkennt den Handlungsbedarf an, sieht aber die Herausforderung darin, dass keine exakte statistische Erfassung der Klassen-Zusammensetzung möglich ist. Die veröffentlichten Zahlen beziehen sich lediglich auf die Herkunftssprache der Schüler. In Anbetracht der Situation ist es von zentraler Bedeutung, dass sowohl Schüler:innen mit als auch ohne Migrationshintergrund frühzeitig gezielte Unterstützung in der sprachlichen Förderung erhalten, um die Bildungsqualität in Sachsen und ganz Deutschland zu sichern.
Für eine nachhaltige Verbesserung in der Bildung ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Politik und Elternhäusern unabdingbar, um sicherzustellen, dass alle Kinder in Deutschland die gleichen Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsweg haben.
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Ort | Dresden, Deutschland |
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