Musiklegende Uli Krug: Ein Leben für die Tuba und die Ostalb

Schloss Laubach, Deutschland - Uli Krug, eine herausragende Figur der Musikszene der Ostalb, ist im Alter von 73 Jahren verstorben. Der renommierte Pädagoge und Musiker hinterlässt ein bemerkenswertes Erbe, das die regionale und internationale Musiklandschaft nachhaltig geprägt hat. Krug wurde durch seine Leidenschaft und sein Engagement für die Musik bekannt, beginnend in seiner Jugend, als er mit 13 Jahren dem Leiter des örtlichen Posaunenchors begegnete. Diese Begegnung weckte sein Interesse an der Musik, und er begann, Trompete zu spielen, bevor er sich schließlich der Tuba zuwandte.

Sein Studium in Heidelberg führte zu einer tiefen Faszination für Brass-Bands und die pulsierende Musik New Orleans‘, die ihn zu einer Reise dorthin inspirierte. Diese Erfahrung prägte seinen Stil und führte dazu, dass das Sousaphon zu einem seiner Markenzeichen wurde. Krug konzertierte in vielen Ländern, darunter Ecuador, Frankreich, Griechenland und Indien, und war an zahlreichen internationalen Kooperationsprojekten beteiligt, die auch Goethe-Institute in Bulgarien, Tansania, Jemen und Indien einbezogen.

Kulturelle Bildung und interkulturelle Musikpädagogik

Mit seiner Frau, Gerburg Maria Müller, lebte er im Schloss Laubach, wo er seine Leidenschaft für Musik und Bildung weiterverfolgte. An der Volkshochschule in Schwäbisch Gmünd und der Jugendkunstschule engagierte sich Krug als Dozent. Besonders bemerkenswert ist sein Einsatz für die „kunterbunte Musikwerkstatt“ und die „Rhythmusforscher“, die interkulturelle Musikwerkstätten initiierten. Dies war ein Teil seines umfassenden Engagements in Schulprojekten und der Unterstützung von Menschen aller Kulturen in der beruflichen Weiterbildung.

Der Beitrag zur interkulturellen Musikpädagogik ist von großer Relevanz in der heutigen Zeit. Aktuelle Diskussionen zeigen, dass es keine konsensfähigen Vorstellungen für einen interkulturell orientierten Musikunterricht gibt, insbesondere seit dem „PISA-Schock“. Der Mangel an validen empirischen Studien stellt eine Herausforderung dar, während die Fokussierung auf Kompetenzentwicklung in der Musik mehr und mehr kritisiert wird. Fragen der Akzeptanz, des Respekts und der Offenheit sind zentrale Elemente der interkulturellen Kompetenz im Musikunterricht, ein Feld, das Krug durch seine Arbeit erheblich beeinflusste.

Ein Vermächtnis von Engagement und Inspiration

Krugs Engagement für das interkulturelle Projekt „Wir – Kultur in Bewegung“ zeigt, wie entscheidend er internationale Zusammenarbeit in der Musik ansah. In einer Zeit, die durch Globalisierung und Internationalisierung geprägt ist, thematisiert die interkulturelle Musikpädagogik die Notwendigkeit einer kultursensiblen Internationalisierung. Kritische Stimmen heben hervor, dass die Dominanz angloamerikanischer Ideen in der Forschung hinterfragt werden sollte, um Platz für diverse Perspektiven zu schaffen.

Abschließend lässt sich sagen, dass Uli Krugs unermüdlicher Einsatz für die Musik und die kulturelle Bildung sowohl lokal als auch international bleibende Spuren hinterlässt. Sein Vermächtnis lebt in den vielen Musikprojekten und der Inspiration weiter, die er zahlreichen Schülern und Kollegen geboten hat. Weitere Informationen über seine Lebensarbeit können in den Berichten auf Schwäbische Post und allgemeinen Überlegungen zur interkulturellen Musikpädagogik auf Academia nachgelesen werden.

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Ort Schloss Laubach, Deutschland
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