Einsam und arm: Münchens Lieselotte bleibt nur ein Überlebensbetrag!

Arnulfstraße, 80335 München, Deutschland - Lieselotte P., eine 76-jährige Frau aus München, lebt derzeit von einer Rente, die kaum zum Leben reicht. Nach Abzug aller notwendigen Kosten bleiben ihr lediglich 200 Euro im Monat, trotz einer Rente von etwa 1300 Euro. Wie Merkur berichtet, hat Lieselotte in ihrem Leben viel durchgemacht. Nachdem sie lange Jahre in verschiedenen Berufen gearbeitet hatte, um ihre Familie zu unterstützen, sieht sie sich jetzt mit Altersarmut konfrontiert, was sie als schmerzhaft empfindet.

Ihr Lebenslauf ist geprägt von schwierigen Erlebnissen. Lieselotte erinnert sich an ihren gewalttätigen Ehemann, vor dem sie einst mit ihrem Sohn zur Polizei geflohen ist. Tragischerweise starb ihr Sohn mit 18 Jahren an Leukämie, und auch zu ihrer Tochter hat sie keinen Kontakt. Vor etwa zehn Jahren verlor sie ihren Lebensgefährten und lebt seitdem allein in einer Wohnung in der Arnulfstraße in Neuhausen.

Einsamkeit und Unterstützung

Einsamkeit ist eine ständige Begleiterin für Lieselotte, besonders an den Wochenenden. Gelegentlich geht sie essen, hat jedoch oft keinen Appetit wegen der hohen Preise. Den Kontakt zu ihrer älteren Schwester und Nichte schätzt sie, da sie ihr gelegentlich beim Einkaufen zur Seite stehen. Seit fünf Jahren erhält Lieselotte Unterstützung vom Verein Lichtblick, der sich um Senioren in Altersarmut kümmert. Der 2003 von Lydia Staltner gegründete Verein hat über 31.000 Rentner unterstützt, davon mehr als 10.000 im Großraum München.

Der Verein bietet nicht nur finanzielle Soforthilfen und Lebensmittelgutscheine, sondern organisiert auch Events, um die Einsamkeit der Senioren zu bekämpfen. Trotz ihrer prekären Situation möchte Lieselotte München nicht verlassen, da sie einen Umzug psychisch nicht verkraften würde. Sie lebt in der ständigen Sorge, dass es mit ihrer Rente noch enger werden könnte.

Armutsgefährdung in Deutschland

Die Situation von Lieselotte spiegelt ein größeres Problem in Deutschland wider. Laut Destatis war im Jahr 2022 14,7 % der Bevölkerung von Armut bedroht, wobei die Armutsgefährdungsquote für Personen ab 65 Jahren bei 18,3 % lag. Frauen sind in allen Altersgruppen stärker armutsgefährdet als Männer, was auch für Senioren gilt. Dies führt dazu, dass 20,3 % der Frauen ab 65 Jahren als armutsgefährdet gelten.

In Bezug auf die hohe Lebenshaltungs- und Rentenlage stellt die Tatsache, dass eine alleinlebende Person in Deutschland als armutsgefährdet gilt, wenn sie weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung hat, einen alarmierenden Umstand dar. Der Schwellenwert für ein ausreichendes Einkommen beträgt für das Jahr 2022 etwa 15.000 Euro netto jährlich, also 1.250 Euro monatlich. Lieselotte, die von Altersarmut betroffen ist, hat nach einem arbeitsreichen Leben, geprägt von persönlichen Tragödien, nun Schwierigkeiten, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Die Geschichte von Lieselotte zeigt nicht nur ihre persönliche Tragödie, sondern verdeutlicht auch die drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen, mit denen viele ältere Menschen in Deutschland konfrontiert sind.

Details
Vorfall Armut
Ort Arnulfstraße, 80335 München, Deutschland
Quellen