Erinnern und Versöhnen: Gedenkzug zum Todesmarsch von Dachau im Würmtal
Gräfelfinger Friedhof, 82166 Gräfelfing, Deutschland - Am 4. Mai 2025 fand im Würmtal der Gedenkzug anlässlich des Todesmarschs von Dachau statt, der zum 28. Mal organisiert wurde. Veranstalter war der Verein „Gedenken im Würmtal“. Teilnehmer waren Nachfahren von Überlebenden, Bürger, Bürgermeister, Schüler sowie Motorradclubs. Der Gedenkzug hatte das Motto „Gegen das Vergessen“ und begann am Mahnmal beim Gräfelfinger Friedhof.
Bürgermeister Peter Köstler betonte die Verantwortung, die wir für eine friedliche Zukunft tragen. Landrat Christoph Göbel dankte dem Kurt-Huber-Gymnasium für dessen Engagement in der Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus. Der Gedenkzug führt von Gräfelfing über mehrere Stationen zum jüdischen Friedhof in Gauting, wo die Teilnehmer gegen 17:15 Uhr ankommen werden. Ein Pendelbus steht bereit, um die Teilnehmer zurück in die Würmtalgemeinden zu bringen.
Bewegende Reden und Erinnerungen
Bedeutsame Redebeiträge prägten den Tag. So berichtete Franz Fürsich über das Schicksal seines Großvaters, der den Todesmarsch überlebte. Tomer Itzig, Enkel des Überlebenden Max Volpert, reiste eigens aus Israel an und sprach über das Vermächtnis seiner Familie. Schülersprecherin Amelie Siegmund hielt eine Ansprache, in der Mitschülerinnen aus „Das andere Leben“ von Solly Ganor zitierten. Rita Kratzenberg und Jan Mühlstein lasen Gebete in deutscher und hebräischer Sprache vor, während Bürgermeister Hermann Nafziger den Teilnehmern für ihr Engagement dankte.
Die Schülerinnen und Schüler der örtlichen Schulen gestalteten den Zug aktiv mit, indem sie an den Mahnmalen kurze Gedenkworte sprachen. Antifaschistische Motorradclubs wie „Kuhle Wampe“ und „Edelweißpiraten“ legten traditionell weiße Rosen an den Mahnmalen nieder. „Nie wieder ist heute“, mahnte Hans-Joachim Stumpf, während Gautings Zweiter Bürgermeister Jürgen Sklarek vor nationalistischer und militaristischer Tendenzen warnte.
Reflexion über die Vergangenheit und die Bedeutung des Gedenkens
Der Anlass des Gedenkens ist mit der Erinnerung an die Gräueltaten des Holocaust verknüpft. Rund um den Todesmarsch von Dachau, der 1945 stattfand, wurden Häftlinge aus Konzentrationslagern unter unmenschlichen Bedingungen in die Alpen getrieben. Dabei starben viele durch Entkräftung oder wurden von der SS erschossen. Diese schmerzliche Geschichte erfordert eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, um ein „Nie wieder“ in die Tat umzusetzen.
Das Gedenken an den Holocaust hat in der Gesellschaft viele Facetten. Es wird durch staatliche Institutionen, Bildungseinrichtungen und Gedenkstätten unterstützt, um auf die Wichtigkeit des Erinnerns aufmerksam zu machen. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung hervorhebt, müssen unterschiedliche Formen des Gedenkens wohlüberlegt sein, um der Tragik gerecht zu werden. Ein Gedenktag allein reicht nicht aus, um zur Reflexion anzuregen; der persönliche Austausch mit Überlebenden und Erfahrungsberichten ist unverzichtbar, um die Geschichte lebendig zu halten.
In diesem Sinne wurde der Gedenkzug nicht nur als Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch als Aufruf zu Zusammenhalt und gemeinsamer Verantwortung in der Gegenwart verstanden. Shlomi Chanoch und Zeev Goldberg, die ebenfalls anwesend waren, riefen zur Wachsamkeit auf und betonten die Notwendigkeit, gegen Diskriminierung einzutreten.
Der Gedenktag ist ein starkes Zeichen, das zeigt, dass die Gesellschaft sich ihrer Verantwortung bewusst ist und aus der Geschichte lernen möchte.
Für weitere Informationen zu diesem Thema können Sie die Berichte der Süddeutschen Zeitung und der Bundeszentrale für politische Bildung einsehen.
Zusammengefasst bleibt festzuhalten, dass solche Gedenkveranstaltungen unerlässlich sind, um die Erinnerung aufrechtzuerhalten und zukünftige Generationen zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu ermutigen.
Die Veranstaltung war damit ein eindrückliches Zeichen gegen das Vergessen und für eine lebendige Erinnerungskultur.
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Details | |
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Vorfall | Gedenken |
Ort | Gräfelfinger Friedhof, 82166 Gräfelfing, Deutschland |
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