Erste Gespräche seit Kriegsbeginn: Hoffnung auf Waffenruhe zwischen Ukraine und Russland

Erste direkte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine seit drei Jahren: Unklarheiten über Fortsetzungen, Kämpfe dauern an.
Erste direkte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine seit drei Jahren: Unklarheiten über Fortsetzungen, Kämpfe dauern an. (Symbolbild/NAG)

Riad, Saudi-Arabien - Am 17. Mai 2025 fanden in Riad, Saudi-Arabien, die ersten direkten Gespräche zwischen Russland und der Ukraine seit Beginn der Invasion vor über drei Jahren statt. Diese Verhandlungen wurden unter türkischer Vermittlung gehalten und dauerten knapp eineinhalb Stunden. Das Treffen brachte jedoch keine Einigung über eine Waffenruhe; die Kämpfe zwischen den russischen und ukrainischen Truppen gehen unvermindert weiter. Die Süddeutsche Zeitung berichtet von 61 russischen Angriffen, insbesondere um Torezk und Pokrowsk, sowie Verletzten durch Drohnenangriffe in Cherson und Artillerieangriffe in Kupjansk.

Ursprünglich war das Treffen von Präsident Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gefordert worden, doch Putin entsandte stattdessen eine rangniedrigere Delegation. Der ukrainische Außenamtssprecher Heorhij Tychyj bestätigte, dass es während der Gespräche harte Differenzen gab, wobei Details nicht genannt wurden. Berichte deuten auf russische Forderungen nach einem vollständigen Rückzug der Ukraine aus den umstrittenen Provinzen hin.

Fortsetzung der Verhandlungen und Waffenruhe

Die Verhandlungen in Riad fanden in einem Rahmen statt, der von beiden Seiten als intensiv und nützlich beschrieben wurde. Laut dem russischen Unterhändler Grigori Karasin gab es erste Fortschritte, allerdings wurde deutlich, dass noch Gesprächsbedarf besteht. Ein weiterer Termin für zukünftige Gespräche steht noch nicht fest, und Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, es gebe derzeit nichts Konkretes. Die USA und die Ukraine zeigen sich allerdings offen für eine vorgeschlagene 30-tägige Waffenruhe, während Russland einen vorübergehenden Stopp der Angriffe nur unter bestimmten Bedingungen akzeptiert.Tagesschau berichtet von einer möglichen Feuerpause, die auch im Schwarzen Meer diskutiert wird und der die Sicherheit der Schifffahrt zugutekommen soll.

Darüber hinaus kündigte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow an, dass ein Austausch von 1.000 Kriegsgefangenen, der größte seit Kriegsbeginn, „in nächster Zeit“ stattfinden soll. Der türkische Außenminister Hakan Fidan teilte mit, dass es prinzipielle Einigungen auf weitere Gespräche geben könnte, die allerdings noch keine konkreten Pläne für eine Fortsetzung umfassen.

Internationale Reaktionen und weitere Entwicklungen

Inmitten dieser Entwicklungen hat US-Präsident Donald Trump geringe Erwartungen an das Treffen geäußert, betonte jedoch die Notwendigkeit eines Austauschs mit Putin. Er plant möglicherweise ein Telefonat mit dem russischen Präsidenten und ein persönliches Treffen. Trump hat auch die Möglichkeit von verstärkten Sanktionen gegen Russland erwähnt, um Druck auszuüben. Präsident Selenskyj bleibt offen für die vorgeschlagene Waffenruhe und fordert den Schutz von Eisenbahnen und Häfen im Zuge der Verhandlungen.

Währenddessen hat das ukrainische Außenministerium die anhaltenden Angriffe Russlands scharf verurteilt. In der Nacht kam es zu 139 Drohnenangriffen und einem ballistischen Raketenangriff, bei dem mindestens 88 Menschen in Sumy verletzt wurden. Mehrere Gebäude, darunter ein Krankenhaus und eine Schule, wurden ebenfalls getroffen. Tagesschau hebt hervor, dass trotz der Verhandlungen die gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Ukraine unverändert andauern.

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Ort Riad, Saudi-Arabien
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