Beamte der Post und Telekom: Ein aussterbendes Erbe?

Tausende Beamte arbeiten weiterhin bei Post und Telekom. Die Zahlen sinken seit der Privatisierung 1995 kontinuierlich.
Tausende Beamte arbeiten weiterhin bei Post und Telekom. Die Zahlen sinken seit der Privatisierung 1995 kontinuierlich. (Symbolbild/NAG)

Deutschland - Nachfolgefirma der ehemaligen Bundespost, die Deutsche Post AG, hat noch Tausende von Beamten unter Vertrag. Heute, am 17. Mai 2025, wird berichtet, dass die Deutsche Post zum Jahreswechsel etwa 18.000 verbeamtete Mitarbeiter beschäftigt. Über 90% dieser Beamten arbeiten in der Sparte Post & Paket Deutschland, zu der Tätigkeiten wie Briefträger, Paketboten, Sortierer und Verwaltungsmitarbeiter zählen.

Der Gesamtmitarbeiterstamm der Deutschen Post beläuft sich auf mehr als 200.000 Angestellte, wobei weniger als 10% ein Beamtenverhältnis besitzen. Der Anteil der Beamten in der Deutschen Post zeigt einen kontinuierlichen Rückgang, da seit 1995 keine neuen Beamten eingestellt werden. So ist die Zahl der verbeamteten Mitarbeiter von Ende 2014 mit über 45.000 auf knapp 30.000 Ende 2019 gefallen. Die letzten Beamten werden voraussichtlich im Jahr 2043 in den Ruhestand gehen.

Beamte bei der Deutschen Telekom

Ähnlich verhält es sich bei der Deutschen Telekom, wo zum Jahreswechsel 2024/25 noch rund 9.700 Beamte in Vollzeit tätig sind. Der Beamtenanteil bei der Telekom liegt bei 13%. Die Zahl der Beamten ist ebenfalls gesunken, von rund 32.000 im Jahr 2015 auf etwa 18.400 Ende 2020.

Ein weiteres Unternehmen, das Beamte beschäftigt, ist die Postbank. Konkrete Zahlen werden seit einigen Jahren nicht veröffentlicht, jedoch waren 2019 rund 3.400 Vollzeitkräfte und 900 Teilzeitkräfte verbeamtet. Im selben Jahr leistete die Postbank Zahlungen in Höhe von 86 Millionen Euro an die Beamtenversorgungskasse.

Die Auswirkungen der Privatisierung

Die Privatisierung der Bundespost im Jahr 1995 führte zur Gründung der Deutsche Post AG, Deutsche Telekom AG und Deutsche Postbank AG. Diese Umwandlung in Aktiengesellschaften bedeutete, dass seitdem in den Nachfolgeunternehmen niemand mehr verbeamtet wird. Beamte bei diesen Postnachfolgeunternehmen bleiben jedoch Bundesbeamte, da das Bundesbeamtenrecht und andere relevante Gesetze weiterhin gelten.

Die Regelungen zur Beschäftigung der Beamten in diesen Unternehmen sind durch das Postpersonalrechtsgesetz (PostPersRG) festgelegt. Demnach müssen die Aktiengesellschaften die Beamten der ehemaligen Deutschen Bundespost weiterhin unter Wahrung ihrer Rechtsstellung beschäftigen. Dabei tragen die Unternehmen auch die finanziellen Belastungen, die mit der Pensionsversorgung der Beamten verbunden sind.

Ein bemerkenswerter Punkt ist, dass Beamte der Postnachfolgeunternehmen bis Ende 2024 auf Antrag in den Ruhestand versetzt werden können, sofern keine betrieblichen Belange dagegen sprechen. Dies liefert einen wichtigen Einblick in die Struktur und die Herausforderungen, mit denen die ehemaligen Beamten der Deutschen Bundespost konfrontiert sind.

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Ort Deutschland
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