ESC 2025 in Basel: Politische Spannungen und emotionale Auftritte!

Der ESC 2025 in Basel verspricht mit 37 Teilnehmerländern und Kontroversen um Israels Teilnahme ein spannendes Ereignis für Millionen Zuschauer.
Der ESC 2025 in Basel verspricht mit 37 Teilnehmerländern und Kontroversen um Israels Teilnahme ein spannendes Ereignis für Millionen Zuschauer.

Basel, Schweiz - Der Eurovision Song Contest (ESC) 2025, der am Samstagabend um 21 Uhr in der St. Jakobshalle in Basel beginnt, verspricht nicht nur musikalische Höhepunkte, sondern auch zahlreiche gesellschaftliche Kontroversen. Mit über 160 Millionen erwarteten Zuschauern und der Teilnahme von 37 Ländern ist die Veranstaltung ein globales Spektakel. Während die Stadt Basel mit einer halben Million Besucher rechnet, können nur rund 60.000 Zuschauer live vor Ort an den Shows teilnehmen. Vor diesem Hintergrund ist der ESC mehr als nur ein Wettbewerb um die beste Musik – er ist ein Forum für politische und gesellschaftliche Themen.

Einer der umstrittensten Akteure ist Israel, dessen Teilnahme am Wettbewerb stark kritisiert wird. Diese Bedenken sind vor dem Hintergrund des Gazakriegs entstanden, der seit 2023 die Region stark belastet. 70 frühere ESC-Teilnehmer protestieren gegen die Doppelmoral der europäischen Veranstalter, die Russland 2022 wegen des Ukraine-Kriegs ausschlossen, während Israel trotz der aktuellen Konflikte teilnehmen darf. Dies führt zu wütenden Protestaktionen in Basel während der ESC-Woche, die von den Veranstaltern befürchtet werden.

Die Überlebende und der tiefe persönliche Kontext

Die israelische Sängerin Yuval Raphael, die ihr Land mit dem Song „New Day Will Rise“ repräsentiert, bringt eine bewegende persönliche Geschichte auf die Bühne. Sie überlebte den Terroranschlag am 7. Oktober 2023, an dem sie sich acht Stunden lang in einem Schutzbunker versteckte. Ihr emotionales Lied ist nicht nur ein künstlerischer Beitrag, sondern auch ein Ausdruck von Trauer und Hoffnung für die Menschen in Israel. Wie die Journalistin Gisela Dachs berichtet, hat die Teilnahme am ESC für Israel eine besondere Bedeutung, da sie ein Moment der Zugehörigkeit und Akzeptanz im internationalen Kontext darstellt. Außerdem wird Basel als historisch wichtig angesehen, da Theodor Herzl in dieser Stadt seine Vision eines eigenen jüdischen Staates verkündete.

Die Situation wird jedoch durch Sicherheitsbedenken erschwert. Die israelischen Behörden haben eine Reisewarnung für Bürger herausgegeben, die nach Basel reisen möchten. Es wird davor gewarnt, sich vor Ort mit der Nationalität zu identifizieren, aufgrund möglicher Angriffe durch Gruppen wie Hisbollah und Hamas. Yuval Raphael wird von Unterstützern begleitet, da mit Buhrufen aus dem Publikum gerechnet wird. Diese wachsende Anspannung verdeutlicht, wie komplex und emotional geladen der ESC in diesem Jahr ist.

Regelungen und Sicherheitsvorkehrungen

Der ESC 2025 setzt neue Maßstäbe hinsichtlich Sicherheitsmaßnahmen und Verhaltensregeln. Pro Teilnehmer sind aus Rücksicht auf politische Statements und Werbung nur bestimmte Symboliken erlaubt. Während eine Fahne im Höchstmaß von einem Meter mal 70 Zentimeter erlaubt ist, gibt es strenge Auflagen, dass maximal sechs Personen pro Act auf der Bühne stehen dürfen. Politische Botschaften während der Performances sind strikt verboten. Diese Regelungen sollen verhindern, dass der Wettbewerb von nationalen und politischen Spannungen überschattet wird.

Die Favoriten dieses Jahr sind unter anderem Schweden mit der Gruppe KAJ und ihrem eingängigen Song „Bara bada bastu“, der möglicherweise den Rekord von insgesamt sieben ESC-Siegen aufstellen könnte. Deutschland wird in diesem Jahr von den Geschwistern Abor, Attila und Tünde Bornemisza, mit ihrem Popsong „Baller“ vertreten. Schweden steht im Wettbewerb nicht allein, auch Österreichs JJ, die Niederlande mit Claude und Louane aus Frankreich gelten als ernstzunehmende Mitbewerber.

Ob und wie die politischen Spannungen den Wettbewerb beeinflussen werden, bleibt abzuwarten, jedoch ist klar, dass der ESC 2025 mehr ist als nur ein Show-Event – er ist ein Spiegel gesellschaftlicher Herausforderungen und eine Bühne für Geschichten, die die Menschen bewegen.

Weser Kurier | SRF | Eurovision.de

Details
Vorfall Protest
Ursache Kritik an Israel, Sicherheitsbedenken
Ort Basel, Schweiz
Quellen