DEGAG vor dem Aus: Anleger-Rettung oder totaler Verlust?

Halle, Deutschland - Im aktuellen Insolvenzverfahren der DEGAG (Deutsche Grundbesitz AG) sind seit kurzem alarmierende Entwicklungen zu verzeichnen. Tilo Ebner, der von 2009 bis 2021 als Vermittler und Finanzberater tätig war, hat Genussrechte der DEGAG an Kleinanleger verkauft. Diese Anlagemodelle waren in den Verträgen als risikobehaftet gekennzeichnet, wobei er seinen Kunden dennoch zu Investitionen aufgrund des vermeintlich vertrauenswürdigen Auftretens der DEGAG riet. Bis Dezember 2024 flossen Rückzahlungen an die Anleger, doch jetzt droht der Verlust ihrer Gelder, da die Firma in einem finanziellen Engpass steckt. Insgesamt haben rund 2.900 Anleger etwa 164 Millionen Euro investiert. Nun stehen 4.700 Genussrechtsgläubiger, die wie viele andere zwischen Hoffnung und Unsicherheit gefangen sind, vor der Herausforderung, wie sie ihre investierten Gelder zurückerhalten können.MDR berichtet, dass Tilo Ebner eine Interessengemeinschaft für Anleger gegründet hat, um diesen beizustehen.
Die DEGAG-Gruppe hat jüngst die Eröffnung des Insolvenzverfahrens für die DEGAG Deutsche Grundbesitz Holding AG sowie die DEGAG Bestand und Neubau 1 GmbH bekannt gegeben. Nach Informationen der Stiftung Warentest wurde die DEGAG im Dezember 2024 auf eine Warnliste gesetzt. Sie informierte über einen Zahlungsstopp für Zins- und Vertragsrückzahlungen, da open Forderungen aus den Investments nicht durch den Verkauf von Immobilien gedeckt werden konnten. Die Staatsanwaltschaft Hannover hat aufgrund von Anzeigen gegen die DEGAG, unter anderem wegen Insolvenzverschleppung und Anlagebetrug, Ermittlungen aufgenommen, die jedoch nicht offiziell bestätigt wurden.
Die Situation der Anleger und deren Rechte
Für die betroffenen Anleger ist es von zentraler Bedeutung, ihre Ansprüche rechtzeitig beim Insolvenzverwalter anzumelden. Der Artikel auf anwalt.de hebt hervor, dass diese Anmeldung relevante Nachweise wie Zahlungsbelege und Vertragsunterlagen enthalten sollte. Strikte Fristen sind einzuhalten, da verspätete Forderungen nicht berücksichtigt werden können. Anleger haben auch das Recht, an Gläubigerversammlungen teilzunehmen, wo Entscheidungen über die Abwicklung des Unternehmens getroffen werden.
Eine weitere Herausforderung dabei ist die Nachrangigkeit von Aktionären: Diese stehen in der Rangfolge ganz unten und gehen häufig leer aus, insbesondere wenn die Insolvenzmasse nur begrenzt ist. Die DEGAG sieht sich in Anbetracht des hohen Leerstands ihrer Immobilien mit zusätzlichen Schwierigkeiten konfrontiert, die sowohl die Mieteinnahmen als auch die Finanzierung notwendiger Reparaturen beeinträchtigen könnten.
Perspektiven und mögliches Vorgehen
Der Insolvenzverwalter Eckert führt Gespräche mit kommunalen Versorgern und Banken über die finanzielle Situation der BEVO DE Alpha 2a GmbH. Eine Zwangsversteigerung könnte als mögliche Alternative zum Insolvenzverfahren in Betracht gezogen werden, doch eine Entscheidung über das weitere Vorgehen könnte sich noch einige Monate hinziehen. Investoren haben bereits Interesse an den Objekten bekundet.
Die Verunsicherung unter den Anlegern bleibt hoch, und es ist abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird. Viele hoffen, dass sich aus der schwierigen Lage Lösungen ergeben und verlorenes Kapital wenigstens teilweise zurückgeholt werden kann. Während die Anleger zusehen, wie ihre Investitionen in der Schwebe hängen, bleibt eine Entwicklung in den kommenden Monaten abzuwarten.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ursache | Anlagebetrug, Insolvenzverschleppung |
Ort | Halle, Deutschland |
Schaden in € | 164.000.000 |
Quellen |