Feuerwehr rettet Freeclimber nach 13 Metern im Braunschweiger Kaufhaus!

Braunschweig, Deutschland - Am 27. April 2025 wurde die Feuerwehr in Braunschweig zu einem ungewöhnlichen Rettungseinsatz gerufen. Ein 28-jähriger Mann hatte sich entschlossen, ohne jegliche Sicherung an einem Kaufhaus in der Innenstadt zu klettern. In einer Höhe von 13 Metern kam der Freeclimber jedoch nicht mehr weiter und benötigte dringend Hilfe.
Die Einsatzkräfte wurden am Mittag alarmiert. Sie reagierten schnell und setzten eine Drehleiter ein, um den Kletterer sicher nach unten zu bringen. Zur Absicherung der Rettungsaktion wurden im Vorfeld zwei Sprungpolster aufgestellt und eine Rettungsaktion vom Dach vorbereitet. Der junge Mann erlitt während seines Kletterversuchs eine Armverletzung und wurde später wegen Hausfriedensbruchs angezeigt. Laut Polizei tat er dies aus „rein sportlicher Motivation“.
Über Free Climbing
Free climbing ist eine Form des Kletterns, bei der Kletterer ausschließlich für den Schutz Kletterausrüstung verwenden, ohne Hilfsmittel zum Überwinden von Hindernissen. Diese Kletterart kann in verschiedenen Formaten ausgeführt werden, darunter traditionelles Klettern, Sportklettern, Bouldern und Free Solo Klettern. Letzteres, bei dem ohne Schutz geklettert wird, birgt besonders hohe Risiken und ist oft missverstanden, da viele Freeclimbing mit Free Soloing gleichsetzen. Historisch gesehen wird das Free Climbing auf Paul Preuss zurückgeführt, der bereits 1911 Regeln dafür festlegte. Kurt Albert führte 1975 das Prinzip des „Redpoint“ ein, das eine neue Ära im Klettern markierte.
Sicherheitsaspekte beim Klettern
Obwohl das Freeclimbing ein beliebter Sport geworden ist – besonders während der COVID-19-Pandemie, als das Interesse am Sportklettern im Freien zunahm – mit einem im Vergleich zu anderen Bergsportarten geringeren Unfallrisiko, birgt es dennoch zahlreiche Gefahren. Laut dem Deutschen Alpenverein (DAV) sind Sicherheitsmanagement und Gefahrenbewusstsein entscheidend, um das Risiko beim Sportklettern zu minimieren. Besonders wichtig sind Partnerchecks, die Klärung von Sicherungskompetenz und die Routenbeurteilung hinsichtlich der Felsqualität und der potenziellen Sturzgefahr. Unfälle können durch Faktoren wie Bodenstürze, Materialversagen oder auch durch Fehler beim Alternieren zwischen Abseilen und Ablassen geschehen.
Um klettererische Herausforderungen sicher bewältigen zu können, sollten Kletterer stets auf gründliche Kommunikation und Planung achten. Dies umfasst das Testen von Griffen sowie die ordnungsgemäße Platzierung von Sicherungselementen, um Missverständnisse während des Aufstiegs zu vermeiden.
Die Rettungsaktion in Braunschweig hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig Sicherheitsvorkehrungen und ein verantwortungsvoller Umgang mit Risiken im Klettersport sind. Ob im urbanen Raum oder in der Natur – die Gefahren des Kletterns sind stets gegenwärtig, und eine verantwortungsvolle Vorbereitung kann Leben retten.
Für junge Kletterer oder solche, die sich für diesen Sport interessieren, ist es ratsam, sich mit den Grundlagen des freikletterns vertraut zu machen sowie auf die besten Sicherheitspraktiken zu achten, um das eigene Risiko zu minimieren.
t-online.de berichtet von dem Vorfall.
Wikipedia informiert über Free Climbing.
Der Deutsche Alpenverein erklärt, wie man Kletterunfälle vermeiden kann.
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Ort | Braunschweig, Deutschland |
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