FiNCH über seine bewegte Vergangenheit und den Traum von Wolfgang Petry

Berlin-Lichtenberg, Deutschland - In der aktuellen Staffel von „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ trat Rapper FiNCH in der fünften Folge auf. Der Künstler, bürgerlich Nils Wehowsky, wurde am 13. April 1990 in Frankfurt (Oder) geboren und wuchs in Fürstenwalde auf. In der Show sprach er offen über seine bewegte Vergangenheit und seine ostdeutschen Wurzeln. FiNCH betrachtet sich selbst als „kein einfacher Künstler“ und dankte dem Sender VOX für die Gelegenheit, sich einem breiteren Publikum vorzustellen. Seine Musik lässt sich nur schwer einordnen, allerdings hat er mit seinen letzten drei Alben die deutschen Charts angeführt, zuletzt mit „Schluss mit lustig“, das ebenfalls Platz 1 erreichte.
Mit über 190.000 Fans auf seiner letzten Tour hat sich FiNCH als einer der Top 5 Live-Acts Deutschlands etabliert. Seine musikalische Laufbahn begann mit seiner Teilnahme am Battle-Rap-Format „Rap am Mittwoch“, und er betreibt seit 2014 einen erfolgreichen YouTube-Kanal. Sein frühere Name „FiNCH ASOZiAL“ wurde 2021 aufgegeben, um Vorurteile zu vermeiden und um sich als Künstler weiterzuentwickeln.
Musikalische Themen und Kollaborationen
In der Show stellte FiNCH unter anderem seinen neuen Song „Schwalbe“ vor, der eine Hommage an ein Kleinkraftrad aus der DDR ist. Der Song „Wendekind“, der die Perspektivlosigkeit in seiner Heimat thematisiert, wurde von Mieze Katz gesungen. Darüber hinaus behandelte er in „Memories“ seine Kindheit in Brandenburg, der von Bosse als Klavierballade interpretiert wurde. Michael Patrick Kelly sang „Leuchtturm“, einen persönlichen Song, den FiNCH für seine Tochter geschrieben hat. Heutzutage möchte er den Teufelskreis seiner eigenen Kindheit durchbrechen und für seine Tochter da sein.
FiNCHs Musik zeichnet sich durch provokante Texte aus, die häufig Ostalgie, Drogenkonsum und seine eigene Lebensgeschichte reflektieren. Er ist auch ein Fan von Schlager und hat viele Kollaborationen, unter anderem mit Matthias Reim und Blümchen. Besonders erwähnenswert ist der Wunsch des Künstlers, mit Wolfgang Petry zusammenzuarbeiten, um die Grenzen zwischen Rap und Schlager weiter zu verschmelzen. Diese Äußerung löste in der Öffentlichkeit ein reges Interesse aus.
Karriere und Erfolge
Seine Karriere ist bemerkenswert: Am 8. März 2019 veröffentlichte er sein erstes Studioalbum „Dorfdisko“, das Platz 2 der deutschen Albumcharts erreichte. Das Folgealbum „Finchi’s Love Tape“ erzielte ebenfalls Platz 2, während „Rummelbums“ im Jahr 2022 und „Dorfdisko zwei“ im Jahr 2023 die Spitze der Charts erklommen. In 2025 setzte FiNCH diesen Erfolg mit dem Album „Schluss mit lustig“ fort. Auch seine Singles, wie „Herzalarm“, einer Zusammenarbeit mit Blümchen, erlangten hohe Chartplatzierungen.
Sein künstlerisches Schaffen weist eine Vielzahl an musikalischen Einflüssen auf, wobei sich FiNCH nicht scheut, Thema wie Drogenkonsum und gesellschaftliche Probleme direkt anzusprechen. Diese Offenheit führte zu großer Anerkennung, aber auch zu Kritik von Organisationen wie Terre des Femmes wegen frauenfeindlicher Inhalte. Kaum ein anderer Künstler beschreibt so eindringlich die Gezeiten seiner eigenen Erfahrungen und deren Einfluss auf seine Musik.
Insgesamt reflektiert FiNCH in seinen Songs eine Facette des Lebens, die viele junge Menschen nachvollziehen können. Dabei schafft er es, Humor und Selbstironie in seine Texte einzubringen und gleichzeitig ernsthafte Themen zu thematisieren. Während sich FiNCH weiterhin künstlerisch entfaltet, bleibt er eine aufregende und einflussreiche Figur in der deutschen Musiklandschaft.
Mehr über FiNCH und seine Karriere erfahren Sie auf tz.de, rnd.de und Wikipedia.
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Ort | Berlin-Lichtenberg, Deutschland |
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