Flößertouren in Wallenfels: Abenteuer auf der Wilden Rodach!

Entdecken Sie die Floßfahrten in Wallenfels: Tradition, Abenteuer und atemberaubende Ausblicke zwischen Mai und September.
Entdecken Sie die Floßfahrten in Wallenfels: Tradition, Abenteuer und atemberaubende Ausblicke zwischen Mai und September. (Symbolbild/NAG Archiv)

Wallenfels, Deutschland - Im malerischen Wallenfels, gelegen im Herzen des Frankenwaldes, finden in den Monaten von Mai bis September die traditionellen Floßtouren auf der Wilden Rodach statt. Die Flößergemeinschaft Wallenfels und die örtliche Touristinformation haben die Führungen ins Leben gerufen, die an das jahrhundertelange Erbe der Flößerei in dieser Region erinnern. Wallenfels war über 800 Jahre lang das Zentrum der Flößerei, wo die Bewohner Holz aus den heimischen Wäldern durch zahlreiche Flüsse bis in die Niederlande transportierten. So bestehen Teile von Amsterdam sogar auf Pfählen aus Frankenwald-Holz, was die historische Bedeutung der Flößerei unterstreicht.

Die Fahrten, die um 15:00 Uhr beginnen, ziehen meist zwischen 20 und 25 Gäste pro Floß an, und die Teilnahme ist nicht für die Zartbesaiteten: „Die Gäste werden meist bis zum Bauch nass“, berichtet PNP. Daher wird Wechselkleidung empfohlen, um sich auf das spritzige Abenteuer vorzubereiten, das etwa 40 Minuten dauert, während die Gruppen flussabwärts gleiten.

Besondere Veranstaltungen und Herausforderungen

An den letzten Juliwochenenden finden besondere Fackelfahrten statt, die um 20:30 Uhr beginnen und den Teilnehmern ein zusätzliches Erlebnis in der Dämmerung bieten. Ein Shuttlebus bringt die Teilnehmer von Wallenfels nach Schnappenhammer, wodurch der Zugang erleichtert wird.

In den letzten Jahren sah sich die Veranstaltung jedoch mit Herausforderungen konfrontiert. Einige Fahrten mussten aufgrund von Wassermangel abgesagt werden. In der Floßsaison 2025 fanden die ersten beiden Touren statt, jedoch wurde die dritte bereits abgesagt. Die Wehre in der Wilden Rodach stauen das Wasser, das vor den Fahrten geöffnet werden muss, um einen reibungslosen Verlauf zu gewährleisten.

Eine lange Tradition

Die Flößerei hat im Frankenwald eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1386 zurückreicht, als sie urkundlich erwähnt wurde. Die Region ist geprägt von der Kombination aus Waldbestand und Wasserläufen, die ideale Voraussetzungen für den Holzhandel und die Flößerei bieten. Flößer lieferten seit dem Mittelalter Bauholz und Holzprodukte in das Main- und Rheingebiet, und die wirtschaftlichen Vorteile der Flößerei kamen vor allem Waldbesitzern und Floßherren zugute.

Doch die harten Arbeitsbedingungen für die Floßknechte sind ebenso Teil der Geschichte. Diese arbeiteten oft unter schwierigen Umständen und hatten das Recht auf eine tägliche Bierration von fünf Litern, was für die rauhe, naturverbundene Art der Flößer spricht. Ihre Geschichten und Legenden, oft begleitet von dem traditionellen „Blechla“, dem Blechkrug der Wallenfelser Flößer, sind bis heute Teil der lokalen Kultur.

Trotz des Rückgangs der gewerblichen Flößerei im 19. Jahrhundert, als neue Transportmöglichkeiten aufkamen, veranstalten die Flößergemeinschaften in Wallenfels und umgebenden Orten weiterhin Floßfahrten. Diese touristischen Angebote, die seit Ende der 1970er Jahre existieren, tragen dazu bei, das Erbe der Flößerei am Leben zu erhalten und den Besuchern die Möglichkeit zu geben, die Schönheit des Frankenwaldes aus einer einzigartigen Perspektive zu erleben. Mehr Informationen zu den Floßtouren und weiteren Angeboten sind auf der Website der Flößergemeinschaft Wallenfels erhältlich: www.flossfahrt-wallenfels.de.

Für einen umfassenden Einblick in die spannende Geschichte der Flößerei lohnt sich ebenfalls ein Besuch auf frankenwald-tourismus.de.

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Ort Wallenfels, Deutschland
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