Frühlingsfest Aalen vor dem Aus: Kübler fordert Unterstützung!

Festplatz im Greut, 73431 Aalen, Deutschland - Dietmar Kübler, der in diesem Jahr das Aalener Frühlingsfest übernommen hat, sieht sich mit unerwartet niedrigen Besucherzahlen konfrontiert. Er überlegt ernsthaft, das Fest im kommenden Jahr nicht mehr zu organisieren. Trotz der Einführung eines verbesserten kulinarischen Angebots und einer erhöhten Familienfreundlichkeit hat sich die erhoffte Resonanz nicht eingestellt. Der Umzug zur Eröffnung des Festes, der auf dem Festplatz im Greut stattfand, konnte offenbar nicht genügend Gäste anlocken. Kübler rechnet mit einem fünfstelligen Minus und äußert seine Bedenken, dem nächsten Jahr nicht ein „krankes“ Fest überlassen zu können, da er plane, den Familienbetrieb an seinen Sohn David Kübler zu übergeben. Der Senior-Kümler macht die Familie Papert, die das Fest in den letzten Jahren organisiert hat, für die gegenwärtige Lage verantwortlich.

Den Vorwürfen gegenüber der P+L Event GmbH, die unter der Leitung von Desiree Papert steht, wollte diese sich nicht stellen. Stattdessen verwies sie auf die eingeschränkten Öffnungs- und Ausschankzeiten, die ihrer Ansicht nach die Ursache für die Kündigung des Vertrags mit der Stadt Aalen im Jahr 2024 waren. In diesem Jahr hat Kübler ein Festzelt organisiert und die Ausschankzeiten verlängert, doch das Zelt blieb häufig leer, abgesehen von einigen Veranstaltungen.

Zukunft des Frühlingsfestes in Gefahr

Kübler besitzt einen Vertrag mit der Stadt über drei Jahre, behält sich jedoch das Recht vor, diesen zu kündigen, sollten die finanziellen Rahmenbedingungen nicht tragbar sein. Er fordert Unterstützung von der Stadt, darunter auch eine Anschubfinanzierung sowie Ideen für spezielle Veranstaltungen. Die Pressesprecherin der Stadt, Karin Haisch, kündigte ein zeitnahes Gespräch mit Kübler an, äußerte sich jedoch nicht weiter zu den spezifischen Anliegen.

Für die nächsten Jahre ist jedoch eine Veränderung in Sicht: Ab 2025 wird der Aalener Schaustellerbetrieb Kübler für die Ausrichtung des Frühlingsfestes verantwortlich sein. Eine Entscheidung des Kultur- und Finanzausschusses der Stadt hat dem Unternehmen den Zuschlag für drei Jahre erteilt. Mehrere Bewerbungen lagen vor, doch Kübler überzeugte durch sein Konzept und plant, das Fest gemeinsam mit seinem Sohn in der fünften Generation auszurichten.

Tradition und neue Highlights

Das Aalener Frühlingsfest hat eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1946 zurückreicht. Für das zukünftige Fest wurden bereits einige attraktive Elemente angekündigt, darunter ein Zelt für 600 Personen, ein Fassanstich zur Eröffnung und ein Festumzug vom Schubartgymnasium zum Festgelände. Geplant ist eine abwechslungsreiche Bewirtung mit Speisen und Getränken, in Kooperation mit der Aalener Brauerei und lokalen Lieferanten. Darüber hinaus sollen verschiedene Fahrgeschäfte und Verkaufsstände für Unterhaltung sorgen.

Das nächste Aalener Frühlingsfest findet vom 30. April bis 5. Mai 2025 auf dem Festplatz Greut statt. Die Veranstaltungs- und Ausschankzeiten wurden ebenfalls festgelegt: An Mittwoch und Donnerstag endet die Musik sowie der Ausschank um 22 Uhr, während am Freitag, Samstag und dem 30. April bis 23:30 Uhr Getränke ausgeschenkt werden. Der Sonntag folgt dem gleichen Rhythmus wie der Beginn des Festes.

Die Herausforderungen, vor denen Dietmar Kübler steht, sind nicht singulär. In Deutschland gibt es zahlreiche Frühlingsfeste, die ähnliche Problemstellungen bewältigen müssen. Events wie das Frühlingsfest auf der Theresienwiese in München oder das größte Frühlingsfest Europas in Stuttgart sind Beispiele für regionale Traditionen, die nicht nur Besucher anziehen, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Bedeutung haben. Lokale Feste tragen maßgeblich zur kulturellen Identität und Gemeinschaft bei.

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Ort Festplatz im Greut, 73431 Aalen, Deutschland
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