Gipfel in Bagdad: Ägypten präsentiert Milliardenplan für Gazastreifen-Reform!

Vertreter der Arabischen Liga diskutieren in Bagdad über Israels Aggression im Gazastreifen und starten Wiederaufbaupläne.
Vertreter der Arabischen Liga diskutieren in Bagdad über Israels Aggression im Gazastreifen und starten Wiederaufbaupläne. (Symbolbild/NAG)

Bagdad, Irak - Vertreter der Arabischen Liga haben bei einem heute in Bagdad stattfindenden Gipfel scharfe Vorwürfe gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen erhoben. Dies ist der erste Gipfel der Arabischen Liga in Bagdad seit 13 Jahren, ein bedeutendes Ereignis nach einem jahrelangen Bürgerkrieg, der das Land stark beeinträchtigt hat. Die politische Lage im Irak zeigt sich stabiler, was sich auch in einem Bauboom in Bagdad widerspiegelt und Hoffnungen auf eine bessere Zukunft weckt. Der irakische Ministerpräsident Mohammed El-Sudani betonte die Notwendigkeit der Stabilität und plädierte für eine Außenpolitik der Nicht-Einmischung.

Gleichzeitig kündigte Sudani auch eine Unterstützung in Höhe von 40 Millionen Dollar für den Wiederaufbau des Gazastreifens und des Libanons an. Der Gazastreifen selbst liegt in Trümmern, während Israel seit über zwei Monaten keine Hilfsgüter in die Region lässt. Dies führt zu heftiger Kritik beim Gipfel, zumal Israel plant, seine Militäroffensive im Gazastreifen auszuweiten. Ahmed Abu El Gheit, Generalsekretär der Arabischen Liga, schloss sich dieser Kritik an und bezeichnete Israels Politik als rücksichtslose Aggression.

Ägyptens Führungsrolle und Hilfsplan

Während des Gipfels appellierte Ägyptens Präsident Al-Sisi direkt an US-Präsident Trump. Er forderte ihn auf, Druck auf Israel auszuüben, um einen Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen und eine politische Initiative zu starten. Ägypten hat bereits einen umfassenden Plan für den Wiederaufbau des Gazastreifens nach einem möglichen Waffenstillstand vorgelegt. Dieser Plan, der von der Arabischen Liga genehmigt wurde, soll 53 Milliarden Dollar kosten und zielt darauf ab, den Gazastreifen ohne Umsiedlung der Palästinenser wieder aufzubauen.

Der ägyptische Plan umfasst bedeutende Investitionen in Infrastruktur und Wohnungsbau, was die Schaffung von neuen Projekten wie einem Hafen, einem Technologiezentrum, Strandhotels und einem Flughafen beinhaltet. In der ersten Phase sollen 20 Milliarden Dollar für 200.000 von insgesamt 400.000 geplanten Wohneinheiten bereitgestellt werden. Al-Sisi äußerte zudem Zuversicht, dass auch Trump zur Friedenslösung beitragen kann, obwohl Trumps Vorschlag zur „Riviera des Nahen Ostens“ von arabischer Seite kritisiert wurde.

Herausforderungen bei der Umsetzung

Trotz der positiven Absichten bleibt die Finanzierung des Wiederaufbaus unklar, weshalb die internationale Gemeinschaft und potenzielle Geldgeber zur raschen Hilfe aufgefordert werden. Golfstaaten wie die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien könnten dabei eine Schlüsselrolle spielen. Zudem arbeiten Ägypten und palästinensische Vertreter an einem Verwaltungsausschuss, der die humanitäre Hilfe im Gazastreifen überwachen soll, bis die Palästinensische Autonomiebehörde zurückkehrt.

Die Situation bleibt angespannt, da die Hamas, die seit 2007 die Palästinensische Autonomiebehörde im Gazastreifen entmachtet hat, den ägyptischen Plan begrüßt. Insider berichten, dass Israel einem Plan, der ohne die Beteiligung der Hamas auskommt, nicht im Wege stehen würde. Dennoch äußern viele Bürger in Bagdad wenig Hoffnung auf Fortschritte durch den Gipfel und kritisieren die hohen Ausgaben für das Treffen, während die dringend benötigten Hilfeleistungen für den Gazastreifen ausbleiben. Mehr Informationen über die Diskussionsinhalte des Gipfels finden sich auf Tagesschau und zur Detailedägyptischen der Regierungsplanung auf n-tv.

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Ort Bagdad, Irak
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