Tiefes Alarmsignal: Auswärtiges Amt sieht Gefahr der Eskalation in Gaza

Das Auswärtige Amt warnt vor der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen am 17. Mai 2025, Sorge um Geiseln und humanitäre Lage.
Das Auswärtige Amt warnt vor der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen am 17. Mai 2025, Sorge um Geiseln und humanitäre Lage. (Symbolbild/NAG)

Gazastreifen, Palästina - Das Auswärtige Amt äußert derzeit tiefe Besorgnis über die Entwicklung im Gazastreifen, wo Israel eine neue Bodenoffensive gegen die Hamas unter dem Namen „Gideon’s Chariots“ gestartet hat. Diese offensive Maßnahme folgt auf das verheerende Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und etwa 250 als Geiseln verschleppt wurden. Die Militäroperation könnte die humanitäre Lage der Zivilbevölkerung weiter verschlechtern und die Aussichten auf einen langfristigen Waffenstillstand ernsthaft beeinträchtigen, berichten die Remszeitung und Tagesschau.

Die Sorge des Auswärtigen Amtes bezieht sich auch auf das Schicksal der Geiseln, darunter auch deutsche Staatsbürger, die seit fast 600 Tagen in Gefangenschaft sind. Außenminister Johann Wadephul (CDU) steht in engem Kontakt mit seinem israelischen Amtskollegen sowie weiteren Partnern der Region. Er betont die Notwendigkeit, sowohl die strategischen Ziele Israels zu verfolgen als auch die humanitäre Krise im Gazastreifen dringend zu adressieren, wie die Remszeitung berichtet.

Militärische Eskalation und humanitäre Krise

Die israelischen Streitkräfte haben im Gazastreifen eine Pufferzone zwischen dem Norden und dem Süden des Gebiets geschaffen und Kontrolle über den Netzarim-Korridor ausgeweitet. Laut Tagesschau sind die Bodentruppen bis zur Mitte dieses Korridors vorgerückt. Diese Offensive führte zur Wiederaufnahme von Luftangriffen, die die zuvor seit Mitte Januar geltende Waffenruhe brachen. Während der Feuerpause sind zahlreiche Palästinenser in ihre Heimatorte zurückgekehrt, was nun durch die neue Offensive gefährdet wird.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist alarmierend. In den letzten 36 Stunden hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz einen deutlichen Anstieg der Verletztenzahlen verzeichnet. Krankenhauspersonal kämpft darum, mit dem Anstieg der Opferzahlen Schritt zu halten. Berichten zufolge könnten bei den jüngsten Luftangriffen hunderte Menschen gestorben sein, während das Gesundheitsministerium der Hamas von über 400 Opfern spricht, darunter viele Frauen und Kinder.

Langfristige Folgen und geopolitischer Kontext

Die israelische Offensive folgt auf einen über ein Jahr währenden Konflikt, der durch das Hamas-Massaker ausgelöst wurde. Die humanitäre Situation hat sich seitdem erheblich verschlechtert, mit über 36.000 palästinensischen Toten und rund 1,7 Millionen Binnenflüchtlingen im Gazastreifen, so der umfassende Bericht der bpb. Die Gewalt hat nicht nur im Gazastreifen, sondern auch im Westjordanland zugenommen, was zu weiteren Eskalationen führt.

Die internationale Gemeinschaft ist besorgt über die möglichen langfristigen Folgen der Offensive, die sowohl die geopolitische Stabilität in der Region gefährden könnte, als auch die humanitäre Notlage der Zivilbevölkerung weiter verschärfen könnte. Der Druck auf Israel, die Geiseln zu befreien und gleichzeitig die humanitäre Krise zu berücksichtigen, wächst, während die Aussicht auf Frieden immer unrealisierbarer scheint.

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Ort Gazastreifen, Palästina
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