Schuhmacher revolutioniert ehemaligen Supermarkt: Hightech trifft Tradition!

Bautzen, Deutschland - Der Wiederbelebung von Leerständen wird in Deutschland zunehmend Beachtung geschenkt. Besonders auffällig ist die Umnutzung eines ehemaligen Supermarktes durch die Clemens Haaser Schuh-Haaser GmbH. Diese innovative Transformation hat in der Gemeinde für Aufsehen gesorgt, denn die Immobilie bietet nicht nur einen großen Parkplatz, sondern auch einen geräumigen viereckigen Raum, der optimal für verschiedene Nutzungsmöglichkeiten geeignet ist. Die Einrichtung umfasst Verkaufsräume, Beratungsräume, Büros und eine gut ausgestattete Werkstatt, in der sowohl moderne Hightech-Vermessungsgeräte als auch traditionelle fußbetriebene Nähmaschinen genutzt werden. Der Schuhmacher Martin Keschke setzt insbesondere auf die alten Nähmaschinen, um hochwertige Reparaturen von Stiefeln durchzuführen. So wird die Verbindung von traditionellem Handwerk und moderner Technologie in der täglichen Praxis deutlich.
Oberbürgermeister Karsten Vogt äußert sich positiv über diese Entwicklung und betont die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region. Dies ist ein ermutigendes Zeichen, insbesondere in Zeiten, in denen der Einzelhandel in vielen Städten von Herausforderungen geprägt ist. Clemens Haaser plant, die Mitarbeiteranzahl in den kommenden Monaten auf über 40 zu verdoppeln und erwägt zudem eine Expansion auf weitere leerstehende Discounter in Deutschland.
Herausforderungen und Chancen für Leerstands-Nutzung
Die Problematik leerstehender Kaufhäuser ist in vielen deutschen Städten alles andere als neu. Eine Studie von PwC, die 52 geschlossene Kaufhäuser untersuchen konnte, zeigt, dass kaum ein Gebäude erfolgreich als Kaufhaus erneut genutzt werden konnte. Stattdessen weisen zwei Hauptnutzungsformen positive Ergebnisse auf. Die erste, solitäre Einzelhandelskonzepte wie SB-Warenhäuser, kommen meist nicht langfristig zum Tragen, da 13 von 23 solchen Einrichtungen bereits wieder geschlossen wurden. Im Gegensatz dazu zeigen Mixed-Used-Konzepte, die eine Kombination aus Einzelhandel, Büros, Wohnungen, Gastronomie und weiteren Nutzungen anstreben, eine vielversprechendere Zukunft. Bei genausten Analysen der Standorte stellte sich heraus, dass 60% der erfolgreichen Immobilien mit 2-3 Nutzungsarten ausgestattet sind. Diese flexible Nutzung kann besonders in Innenstädten von großem Vorteil sein.
Das Konkurrenzumfeld für reine Einzelhandelskonzepte wird zudem durch den Rückgang im Online-Handel und veränderte Kaufgewohnheiten weiter erschwert. Mixed-Used-Projekte haben sich als erfolgreich erwiesen, da sie eine diversifizierte Einnahmenstruktur bieten und gleichzeitig die Attraktivität der Innenstädte erhöhen können. Die typischen baulichen Strukturen dieser Konzepte umfassen häufig Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss und Wohnungen sowie Büros in den oberen Etagen.
Netzwerke zur Zwischennutzung
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ist es beeindruckend, dass sich in vielen deutschen Städten mittlerweile Zwischennutzungsinitiativen gegründet haben. Am 1. Juni 2023 wurde ein Netzwerk zur Förderung solcher Aktivitäten ins Leben gerufen. Ziel des Netzwerks ist es, bestehende Zwischennutzungsinitiativen zu vernetzen und eine zentrale Anlaufstelle für neue Projekte zu schaffen. Dabei wird nicht nur der Austausch über Best-Practice-Beispiele gefördert, sondern auch rechtliche Fragen und organisatorische Herausforderungen im Kontext von Leerstands-Nutzung behandelt. Informationen zu den aktuellen Projekten und Ansprechpartnern werden über eine Internetpräsenz bereitgestellt, zudem wird eine Konferenz am 25. und 26. September 2024 stattfinden, um den Austausch weiter zu intensivieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass innovative Lösungen wie die Umnutzung des ehemaligen Supermarktes in Bautzen nicht nur positive Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft haben. Sie sind auch Teil eines größeren Trends, der die Zukunft der Innenstädte nachhaltig gestaltet. Der Schlüssel liegt in der Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten und der Kombination alter und neuer Konzepte, um den Herausforderungen des städtischen Lebens zu begegnen.
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Ort | Bautzen, Deutschland |
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