Grünes Licht für innovative Ionenfallen-Chips: Europas Quantentechnologie startet

Mainz, Deutschland - Heute wurde die Initiative CHAMP-ION (Championing a European advanced manufacturing pilot line of ion-traps) offiziell gestartet. Diese zukunftsweisende Initiative hat zum Ziel, ein nachhaltiges und skalierbares Pilotliniennetzwerk für Ionenfallen-Chips in der Europäischen Union aufzubauen. Wie die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) berichtet, fördert dieses Projekt die Stärkung des europäischen Ökosystems für die industrielle Massenproduktion von Quantencomputern und verwandten Technologien. Insgesamt sind 21 Partner aus sechs europäischen Ländern, darunter Universitäten, Forschungs- und Technologieorganisationen sowie Unternehmen, an diesem Vorhaben beteiligt.
Die JGU arbeitet insbesondere an Pilotlinien für komplexe Ionenfallen, die eine zentrale Rolle in der Entwicklung zukünftiger Quantenprozessoren spielen. Deutschland ist durch Partner wie die Gottfried Wilhelm Leibnitz Universität Hannover, die Universität Siegen sowie die Physikalisch-Technische Bundesanstalt Braunschweig vertreten. Die Initiative CHAMP-ION zielt darauf ab, ein umfassendes Konzept für die gesamte Wertschöpfungskette zu entwickeln, welches Design, Chip-Packaging und Fertigungsdienstleistungen umfasst.
Stärkung der europäischen Quantentechnologie
Ein zentrales Ziel der Initiative ist die Entwicklung von voll-integrierten, validierten und skalierbaren Ionenfallen mit integrierter Elektronik und photonischen Strukturen. Diese Technologien werden nicht nur in Quantencomputern, sondern auch in der Quantenkommunikation und Quantensensorik eingesetzt. Die Initiative umfasst neben deutschen auch fünf österreichische Organisationen, die unter der Leitung von Silicon Austria Labs kooperieren. Zudem wird die Koordination des EU-Projekts durch Silicon Austria Labs GmbH übernommen.
Diese Anstrengungen erfolgen vor dem Hintergrund einer verstärkten Fokussierung der EU auf Quantentechnologie als Schlüsseltechnologie, um ihre technologische Souveränität zu sichern. Dies zeigt sich auch in der jüngsten Vorführung der ersten quantenkryptografisch abgesicherten Verbindung zwischen Bundesbehörden, was die praktischen Fortschritte in der Quantentechnologie belegt. Europa hat sich das Ziel gesetzt, unabhängige Entwicklungen eigener Quantenhardware voranzutreiben, um weniger von externen Anbietern aus den USA abhängig zu sein, wo Unternehmen wie Google und IBM eine führende Rolle einnehmen.
Europas Vorhaben in der Quantentechnologie
Die EU hat beschlossen, die Entwicklung von Quantentechnologien über einen Zeitraum von zehn Jahren mit einer Milliarde Euro zu fördern. Insbesondere die Entwicklung von Quantencomputern, Quantenkommunikation und Quanten-Sensorik stehen dabei im Fokus. Am 22. Mai 2025 wird zudem erwartet, dass die ersten europäischen Quantencomputer im Rahmen des Gemeinsamen Unternehmens für europäisches Hochleistungsrechnen (GU EuroHPC) betriebsbereit sind. Diese Quantencomputer sollen nicht nur extrem hohe, sondern auch energieeffiziente Rechenleistungen bieten und verschiedene Anwendungsbereiche, von virtuellen Arzneimittelversuchen bis hin zur Verwaltung erneuerbarer Energien, abdecken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Initiative CHAMP-ION und die damit verbundenen Projekte einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung der Quantentechnologie darstellen. Die Europäischen Partner sind bestrebt, durch internationale Zusammenarbeit und innovationstechnologischen Austausch die Wettbewerbsfähigkeit Europas auf diesem zukunftsträchtigen Feld zu sichern.
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Ort | Mainz, Deutschland |
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